Kommentar: Megatrend digitale Infrastruktur
Die Experten der Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft aus Österreich sehen in der digitalen Infrastruktur einen der Megatrends der kommenden Jahre und untersuchen die möglichen Schlüsselunternehmen des Trends.
Der Begriff Infrastruktur umfasst traditionell Dinge wie Straßen, Häfen, Brücken, Krankenhäuser oder etwa die Wasser- und Stromversorgung. Dabei wird jedoch noch immer ein Bereich oft unerwähnt gelassen: die digitale Infrastruktur. Ihre Bedeutung nimmt rasant zu und sie wird bzw. ist schon jetzt in vielen Fällen genauso unverzichtbar wie Straßen, Häfen oder Stromnetze. In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Online-Handel, Industrie 4.0, Telemedizin, Smart Cities, Smart Homes, E-Learning und autonomes Fahren nach Meinung der Experten entscheidende Anwendungsbereiche.
Die digitale Infrastruktur, verglichen mit den Straßen der Zukunft, umfasst Mobilfunknetze, Glasfasernetze, Internet-Knoten, Server und mehr. Allerdings hinkt der Ausbau oft dem Bedarf hinterher, was die Nutzung neuer Entwicklungen einschränkt. Unternehmen wie Intel und Cisco Systems spielen Schlüsselrollen in der Entwicklung. Intel steigert mit leistungsstarken Mikrochips die Rechenleistung, während Cisco Systems als Spezialist für Netzwerk-Router das Rückgrat des Internets bildet.
Die Gebäudesanierung spielt für die Experten ebenfalls eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige Zukunft. Unternehmen wie der französischer Industriekonzern Saint-Gobain entwickeln produzieren und vertreiben Materialien und Lösungen für die Märkte Bau, Mobilität, Gesundheit und andere industrielle Anwendungen und ermöglichen so die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz. Diese ist wiederum wichtig für die Energiesicherheit, die an Bedeutung gewinnt, so die Raiffeisen KAG, besonders durch steigende Energiepreise und Unsicherheiten in der fossilen Brennstoffproduktion. Unternehmen wie Sunnova Energy, mit Fokus auf Solarstrom und Energiespeicherlösungen, profitieren von diesem Trend.
Die digitale Infrastruktur ist nach ein langfristig kräftig wachsender Bereich. Er ist dynamischer als die herkömmliche Infrastrukturbranche, wodurch sich zusätzliche Chancen, aber natürlich auch zusätzliche Risiken ergeben. Während beispielsweise ein Kraftwerksbetreiber oder Straßenbau-Unternehmen relativ wenig Konkurrenz fürchten muss, wenn es sich einmal etabliert hat, sieht das bei Unternehmen im Mikrochipsektor, erneuerbaren Energien, Mobilfunkt und ähnlichem schon ganz anders aus. Umso wichtiger ist daher eine fortlaufende und sorgfältige Auswahl an Unternehmen bzw. Ländern, sowie die genaue Beobachtung des Marktes durch ein aktives Fondsmanagement, so das Fazit der genossenschaftlichen Experten. (DFPA/abg)
Die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. ist die Asset Management-Gesellschaft der Raiffeisen Bankengruppe Österreich.