Kreditsumme bei Baufinanzierungen sinkt
Im April 2023 beträgt die durchschnittliche Darlehenshöhe für Baukredite 271.000 Euro - die geringste Summe seit rund drei Jahren. Ende 2021 nahmen Käufer und Bauherren noch fast 50.000 Euro mehr für ihre Immobilie auf (319.000 Euro). Das geht aus der aktuellen Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) April 2023“ hervor, anhand derer Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein Privatkunden, über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland berichtet.
Mit höheren Finanzierungszinsen sind auch höhere Monatsraten verbunden. Aktuell pendelt sich die Standardrate, ermittelt für eine Finanzierung von 300.000 Euro mit zehn Jahren Zinsbindung, zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf, um 1.500 Euro ein. Im Vergleich zum März haben die Zinsen im April – unter anderem in Folge der Bankenkrise in den USA – etwas nachgegeben und die monatliche Kreditrate ist von 1.503 Euro auf 1.495 Euro gesunken. Dennoch ist die Standardrate aktuell ungefähr doppelt so hoch wie Ende 2020 und Anfang 2021.
Der Anteil des Darlehens im Verhältnis zum Beleihungswert der Immobilie beträgt aktuell 83,07 Prozent. Um im Rahmen einer Baufinanzierung die Monatsrate erschwinglich zu gestalten, nutzen viele Darlehensnehmer eine niedrige Tilgung. Sie beträgt im April 1,89 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Damit liegt die anfängliche Tilgungsrate inzwischen seit einem halben Jahr unter zwei Prozent. Die durchschnittliche Zinsbindung beträgt zwölf Jahre und vier Monate und ist damit acht Monate kürzer als im Vormonat.
Die Nachfrage nach Forward-Darlehen liegt bei 3,03 Prozent und fällt damit den dritten Monat in Folge. Mit einem Forward-Darlehen und einem Zinsaufschlag sichern sich Anschlussfinanzierer die aktuellen Konditionen für bis zu fünfeinhalb Jahre im Voraus – sie schließen sozusagen eine Wette gegen die Zinsentwicklung ab. Besonders sicherheitsorientierte Eigentümer profitieren davon, weil damit schon jetzt die Monatsraten bis weit in die Zukunft feststehen. Wenn keine größeren Zinsanstiege erwartet werden und die Zinsen sich wie zurzeit eher seitwärts bewegen, warten Kreditnehmer tendenziell eher ab und behalten den Markt für ihre Anschlussfinanzierung im Blick.
Die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden hingegen wieder mehr in Anspruch genommen als noch in den Vormonaten: Mit 6,18 Prozent ist ihr Anteil am Gesamtvolumen zwar nach wie vor gering, beträgt jedoch erstmals seit knapp zwei Jahren wieder mehr als sechs Prozent. (DFPA/JF1)
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