Lacuna: „Stürmische Zeiten für Windenergieanbieter“
Das in der Erneuerbare-Energien-Gesetz-Novelle (EEG-Novelle) 2016 geplante Ausschreibungsverfahren für Windenergie an Land soll für mehr Wettbewerb und günstigere Strompreise sorgen. Langfristig könnte es aber genau das Gegenteil bewirken, denn dem harten Wettbewerb werden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen zum Opfer fallen. Dadurch entsteht die Gefahr einer Monopolstellung der Stromriesen, welche langfristig die Preise wieder nach oben treiben könnten. Die zudem geplante Sonderreduktion der Einspeisevergütung um fünf Prozent für Anlagen mit Netzanschluss nach dem 1. Januar 2017 sorgt für zusätzliche Unsicherheit bei Initiatoren und Anlegern. Das meldet die Investmentgesellschaft Lacuna.
„Durch das geplante Ausschreibungsverfahren für Windenergie an Land wird der Wettbewerb unter den Initiatoren drastisch erschwert und ihnen jede Planungssicherheit genommen“, kommentiert Ottmar Heinen, Geschäftsführer bei Lacuna Projekt, die Pläne der Bundesregierung. „Gerade kleine und mittelständische Anbieter werden hier deshalb bald nicht mehr mit den großen Energiekonzernen mithalten können.“ Nach dem Plan der Bundesregierung sollen zukünftig nur noch maximal 2.800 Mega Watt (MW) brutto pro Jahr an Zubauten in Windenergie an Land gefördert werden. Diese Projekte werden ausgeschrieben und dann an denjenigen Anbieter, der sie laut Planung mit den geringsten Fördergeldern umsetzen kann, vergeben. Von der im Referentenentwurf und von Minister Gabriel kommunizierten Sonderabsenkung der Einspeisevergütung werden alle nach dem 1. Januar 2017 ans Netz gehenden Windkraftanlagen betroffen sein. „Erstmals findet hier ein Eingriff in bestehende Regelwerke statt. Durch die langen Vorlaufzeiten haben Initiatoren und Anlagenhersteller kaum eine Möglichkeit, einen früheren Anschluss zu erreichen und somit sind die bestehenden Kalkulationen quasi Makulatur“, so Heinen. „Dieser Eingriff ist ein Novum, dass sich negativ auf die Reputation des Investitionsstandortes Deutschland auswirken wird.“
Die großen Stromkonzerne können aus Sicht von Lacuna mit ihren Auftragsvolumina die Einkaufspreise für Windenergieanlagen weiter drücken und auf der Landakquiseseite deutlich höhere Pachtsätze für Standorte zahlen, als das für kleinere Betreiber möglich sei. Diese werden dann oft auf der Strecke bleiben. Gerade deshalb könnte das derzeit geplante Ausschreibungsverfahren aber langfristig zu Lasten der Verbraucher gehen. „Derzeit läuft alles auf eine Monopolbildung am Windkraftmarkt hinaus. Kurzfristig ist es den starken Playern durch Quersubventionen möglich die Preise zu drücken, langfristig werden sich diese ihre vorherrschende Stellung mit höheren Preisen bezahlen lassen“, warnt Heinen. Trotz der neuen Belastungen will die Lacuna ihren Investoren auch zukünftig gute Investmentoptionen bieten und dazu notfalls auch den großen Energieversorgern die Stirn bieten: „Als Lacuna haben wir derzeit das Potential, mit allen Playern am Markt mithalten zu können und werden auch weiter für den Entwurf einer dezentralen Energiewende kämpfen“, so Heinen abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Lacuna
Die Lacuna AG ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Regensburg. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und versteht sich als Anbieter neuartiger Investmentfonds- und Beteiligungskonzepte. Kernbranchen sind neben dem Engagement in Nischenmärkten die Sektoren Gesundheit und Umwelt. (JF1)