Lazard Asset Management sieht Chancen bei Wandelanleihen
Nach einem schwierigen ersten Halbjahr 2022 für Risikoanlagen ist das makroökonomische Umfeld für Wandelanleihen im weiteren Jahresverlauf günstiger. Diese Meinung vertritt Arnaud Brillois, Portfoliomanager/Analyst und Leiter des Global Convertible Bonds-Teams bei Lazard Asset Management, in einem aktuellen Marktausblick.
„Wir gehen davon aus, dass der Inflationsdruck nachlässt, da sowohl die Auswirkungen stabiler bis niedrigerer Zinssätze als auch die sich verbessernde Dynamik auf der Angebotsseite die insgesamt nachlassende Konsumnachfrage überwiegen“, schreibt Brillois, in einer Analyse. Dies werde das Engagement in Wachstums-Titel und Unternehmen, die sich in einer Erholungsphase befinden, unterstützen. „Darüber hinaus ist zu erwarten, dass sich die chinesische Geldpolitik dem globalen Straffungstrend widersetzt und weiterhin akkommodierend wirkt, was das Wachstum in der Region potenziell unterstützen wird“, so der Experte. Insgesamt sei festzustellen, dass die Bewertungen von Wandelanleihen attraktiv seien.
Vor allem bei Wandelanleihen von Wachstumstiteln sieht Brillois attraktive Renditen. So sei bei fast 50 Prozent der Wandelanleihen aus dem Technologiesektor mehr als fünf Prozent Rendite pro Jahr zu verzeichnen. „Außerdem können wir in diesen Anleihen immer noch ein gewisses Aktienexposure finden, das als zusätzliche Renditequelle dienen dürfte, falls die Aktienkurse wieder anziehen sollten“, sagt der Portfoliomanager. Besonders interessant seien derzeit Wandelanleihen von Unternehmen, die profitabel sind, einen begrenzten Verschuldungsgrad aufweisen und in Teilsektoren wie Cybersicherheit beheimatet sind.
Das Lazard-Team hält vor allem die zugrundeliegenden Aktienbewertungen für überzeugend. „Mid-Cap-Technologiewerte haben seit Februar 2021 bereits stark korrigiert. In vielen Fällen sind die Kurse der Unternehmen auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgefallen, obwohl ihre Umsatzzahlen in diesem Zeitraum deutlich gestiegen sind. Wir glauben, dass der Einfluss der makroökonomischen Faktoren nachlassen könnte, wodurch sich der Fokus auf die überzeugenden Fundamentaldaten verlagert“, so Brillois.
Mit Blick auf einen nachlassenden Inflationsdruck gebe es erste hoffnungsvolle Vorboten wie eine Verlangsamung der Immobilientransaktionen und einen Aufbau der Lagerbestände bei großen Einzelhändlern. Eine potenzielle Rezession in den USA und in Europa könne schließlich den Verlauf der Zinserhöhungen verändern, was wiederum die Bewertung von stark zinsempfindlichen Unternehmen wie Wachstumsunternehmen stützen könnte. Wenn diese Entwicklungen eintreten sollten, geht das Lazard-Team von einer besseren Performance des Wandelanleihenmarktes für den Rest des Jahres aus. (DFPA/TH1)
Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd bietet Lazard Asset Management (LAM) weltweit eine breite Palette von Aktien-, Anleihen- und alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten ein Kundenvermögen in Höhe von rund 207,2 Milliarden Euro (Stand: 30. Juni 2022).