Lazard erwartet positive Zeit für festverzinsliche Anlagen
Die Zinserhöhungszyklen der westlichen Zentralbanken nähern sich ihrem Ende. Die zahlreichen Zinserhöhungen in den letzten zwei Jahren würden allmählich Wirkung zeigen. Dieser Ansicht ist Desiree Sauer, Investmentstrategin bei Lazard Asset Management.
„Mittlerweile befindet sich nicht nur die CPI-Gesamtrate (mit den schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreisen), sondern auch die Kernrate sowohl in den USA als auch in Europa auf dem Rückzug“, erklärt Sauer. Auch wenn die Inflation nach wie vor zu hoch sei, würden sich die Zeichen mehren, dass der Höhepunkt des aktuellen Straffungszyklus bereits erreicht oder bald erreicht sei: „Sowohl die Fed als auch die Bank of England haben eine Zinspause eingelegt“, so Sauer, „und die EZB hat signalisiert, die Zinsen für einen längeren Zeitraum unverändert lassen zu wollen.“ Der Markt erwarte bereits für Mitte nächsten Jahres Zinssenkungen, was für ein rezessives Marktumfeld spreche. Auch für die USA preise der Markt bereits wieder Senkungen ein.
„Da der Straffungszyklus wahrscheinlich bald sein Ende finden wird, erwarten wir alles in allem eine positive Zeit für festverzinsliche Anlagen“, sagt Sauer. Generell hätten Anleihen stark an Attraktivität, auch gegenüber Aktien, gewonnen. So lägen die Renditen 10-jähriger US-Anleihen mittlerweile über der Dividendenrendite des S&P 500. „Anleger können bereits mit relativ risikoarmen festverzinslichen Anlagen, wie Investment-Grade-Anleihen, attraktive Renditen erzielen“, erklärt die Strategin.
Vorsicht ist aus Sicht Sauers allerdings bei risikoreicheren Rentenanlagen geboten: „Die gestiegenen Finanzierungsbedingungen sowie der unsichere wirtschaftliche Ausblick könnten dem ein oder anderen Emittenten aus dem High-Yield-Bereich zukünftig zu schaffen machen.“ In einigen High-Yield-Segmenten sieht Sauer allerdings auch attraktive Chancen, beispielsweise bei nordischen High-Yield-Anleihen. An den Aktienmärkten könne es noch zu weiteren Abwärtsbewegungen kommen: „Insbesondere US-Aktien, deren Bewertungen in den letzten Monaten stark zugelegt haben, könnten unter Druck geraten“, stellt Sauer fest. (DFPA/ljh1)
Als indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd, eines der weltweit führenden Finanzberatungs- und Vermögensverwaltungsunternehmen, bietet Lazard Asset Management (LAM) eine breite Palette von Aktien-, Anleihen- und alternativen Investmentprodukten. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten ein Kundenvermögen in der Höhe von rund 215,6 Milliarden Euro (Stand: 30. September 2023).
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