LBS: Baukindergeld mit höchster Inanspruchnahme in Brandenburg
Das Baukindergeld wurde in Ostdeutschland effektiv in Anspruch genommen. Das ist das Ergebnis der Evaluation, die das Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU) im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) vorgenommen hat. Die zeitlich begrenzte Förderung habe vor allem Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen beim erstmaligen Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum unterstützt. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der geförderten Haushalte verfügt über ein zu versteuerndes Jahreseinkommen zwischen 30.000 und 60.000 Euro, rund ein Viertel (23 Prozent) sogar von weniger als 30.000 Euro.
Die regionale Verteilung der Baukindergeldnutzung falle sehr unterschiedlich aus. Gemessen an der Anzahl der Gesamthaushalte im jeweiligen Bundesland zeigt Brandenburg mit 0,6 Prozent die höchste Inanspruchnahme durch Familien mit minderjährigen Kindern. Die Anzahl der Baukinderhaushalte an Familien liegt auf Länderebene mit 2,8 Prozent ebenfalls hoch. Insbesondere im Umfeld von Berlin nutzen viele Familie das Baukindergeld für die Wohneigentumsbildung. 174.749 Haushalte mit minderjährigen Kindern haben bundesweit bis August 2020 das Baukindergeld in Anspruch genommen. Das sind circa 2,1 Prozent aller Familien mit minderjährigen Kindern. Vor der Baukindergeldförderung sind laut Mikrozensus nur 0,5 Prozent der Familien jährlich ins Eigenheim gezogen. Das zeige, dass das Programm stark in Anspruch genommen wird und wirkt. Da das Baukindergeld nicht als Eigenkapitalersatz herangezogen werden kann, wirkte es stabilisierend auf die Leistbarkeit für die Erwerberfamilien.
Die Inanspruchnahme des Baukindergeldes hänge stark davon ab, welchen Anteil das Baukindergeld an den Gesamtkosten für einen Immobilienerwerb ausmacht. In Bundesländern mit einer niedrigen Wohneigentumsquote werde das Baukindergeld überdurchschnittlich in Anspruch genommen. Insgesamt sei das Kaufpreis- und Einkommensniveau der jeweiligen Länder für die Inanspruchnahme des Baukindergeldes entscheidend. In den ostdeutschen Bundesländern seien die Einkommen sowie die Kaufpreise für Häuser im bundesweiten Vergleich niedriger. So lasse sich mit dem Baukindergeld teilweise eine Entlastung beim Immobilienerwerb erzielen und die Einkommensgrenzen für die Förderung liegen im Verhältnis zum Einkommensniveau höher. (DFPA/mb1)
Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus acht Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten.