LBS-Immobilienmarktatlas 2019: Wohnen in Hamburg ist und bleibt teuer
Bestehende Häuser kosten in der Hansestadt 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit stieg der Durchschnittspreis für dieses Segment erstmals über die 4.000er Marke und liegt jetzt bei 4.037 Euro pro Quadratmeter. Neubau-Häuser verteuerten sich um 2,8 Prozent, was einen jetzigen Durchschnittspreis von 4.036 Euro pro Quadratmeter bedeutet. Das sind einige der Ergebnisse des aktuellen Immobilienmarktatlasses der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungsinstitut F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt veröffentlicht wurde.
„Es ist keine Überraschung, dass Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen in Hamburg und im Umland im Vergleich zum Vorjahr noch einmal teurer geworden sind“, betont Jens Grelle, Vorstandsvorsitzender der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg. „Insbesondere gebrauchte Eigentumswohnungen im Umland haben im Preis deutlich zugelegt.“ Allerdings seien die Preissteigerungen in diesem Jahr insgesamt moderater.
„Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist unvermindert stark“, so Grelle. „Sie übersteigt zwar in einigen Stadtteilen Hamburgs und den guten Lagen des Umlandes das Angebot, doch ist vielerorts ein Kauf auf dem durchschnittlichen Mietpreisniveau noch möglich.“
Im Hamburger Umland sind sowohl Häuser aus dem Bestand als auch im Neubau etwas günstiger zu haben als im Vorjahr. Trotzdem weisen sie Steigerungen um 7,2 beziehungsweise 8,2 Prozent auf.
Die Preise für Eigentumswohnungen legen weiter zu. 4,2 Prozent mehr kosten Stadtwohnungen aus dem Bestand derzeit. Der Durchschnittspreis liegt bei 4.483 Euro pro Quadratmeter. Seit 2009 haben sich die Preise in diesem Segment verdoppelt. Der Durchschnittspreis für neu gebaute Wohnungen beträgt 5.260 Euro pro Quadratmeter und ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gestiegen.
Für Bestandswohnungen im Umland kletterte der Durchschnittspreis auf 2.295 Euro pro Quadratmeter und liegt damit neun Prozent über dem Vorjahreswert. Das ist deutlich unter dem Hamburger Preisniveau. Insgesamt haben sich die gebrauchten Eigentumswohnungen im Umland in den vergangenen fünf Jahren allerdings um 49 Prozent verteuert. Bei Neubau-Wohnungen werden um acht Prozent höhere Preise als 2018 verlangt (im Schnitt 3.431 Euro pro Quadratmeter).
Grelle ist sicher, dass die Kaufpreise in Hamburg und auch im Umland in den kommenden Monaten nicht stagnieren werden. „Aber die Dynamik wird nicht mehr so stark sein, wie zum Beispiel 2010. Wegen der nach wie vor attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten hält die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden ungebrochen an.“ Grelle sieht auch, dass sich der so genannte Überlaufeffekt verstärken wird. Interessenten werden noch weiter in das Umland ausweichen. „Oft werden sie für diese Flexibilität mit niedrigeren Preisen belohnt.“ Festzustellen bliebe auch, dass das Angebot - gerade im preiswerteren Bereich - die Nachfrage weiterhin nicht decken werde.
Quelle: Pressemitteilung LBS und F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt
Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus acht Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten. (TH1)