LBSi: Sättigung im Luxus-Wohnsegment scheint erreicht
Wohnimmobilien sind gesucht - aber selbst in den Großstädten nicht mehr zu jedem Preis. Das ist ein Ergebnis einer Untersuchung der LBS Immobilien NordWest (LBSi NW), in der sie die Vermarktungszeiten von Eigentumswohnungen ausgewertet hat und festgestellte, dass sich die Vertriebsdauer in den teuren Segmenten binnen eines Jahres teilweise verdreifacht hat. So fand eine gebrauchte Wohnung der Preisklasse zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in Düsseldorf 2013/2014 noch in weniger als vier Monaten einen Käufer. Ein Jahr später dauerte das schon fast neun Monate. Ähnlich sieht es bei den 1.000 Euro teureren Neubauobjekten aus, die in 2013/2014 binnen fünf Monaten verkauft waren und bei denen der Verkauf mittlerweile zehn Monate braucht.
„Wir führen das auf eine Sättigung der Zielgruppe im Luxussegment zurück“, erläutert Roland Hustert, Geschäftsführer der LBSi NW. Die Zahl der Selbstnutzer, die für Lage und Ausstattung fast jeden Preis zahlen können und wollen, sei endlich. Und auch die Investoren halten sich zunehmend zurück, denn Mieter für teure Objekte zu finden werde nicht einfacher.
In Köln ist die Entwicklung laut LBSi NW noch nicht ganz so augenfällig. Die Preise würden wegen extremer Nachfrage weiter deutlich steigen - und die Wohnungskäufer ziehen notgedrungen mit. Die Vermarktungsdauer der teuren Gebrauchtwohnungen legte von neun auf elf Monate zu, im gehobenen Neubaubereich blieb sie mit neun Monaten unverändert. Aber auch hier gibt es offensichtlich Grenzen: Das Luxussegment jenseits der 6.000 Euro pro Quadratmeter verdreifachte seine Verweildauer auf 15 Monate.
Hustert: „Investoren sind gut beraten, mehr auf das ,Brot- und Butter-Geschäft‘ zu setzen, wenn sie auch künftig noch zügig Käufer oder Mieter finden wollen.“ Denn bezahlbare Wohnungen seien gefragter denn je.
Quelle: Pressemitteilung LBSi NW
Die LBS-Gruppe gehört zur Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus neun Landesbausparkassen mit abgegrenzten Geschäftsgebieten, betreut neun Millionen Kunden und weist einen Bestand von 10,8 Millionen Bausparverträgen mit einem Volumen von 286,5 Milliarden Euro auf. In 2014 registrierte sie rund 1,15 Millionen Neuverträge mit einer Bausparsumme von 35,8 Milliarden Euro, verfügt über neun Immobiliengesellschaften und hat 2014 in Deutschland rund 33.700 Immobilien im Wert von sechs Milliarden Euro vermittelt. (JF1)