L’Echiquier: Künstliche Intelligenz wird auch den Finanzsektor verändern
Das Vokabular Machine Learning, Deep Learning, Big Data, Hyperscaler ist bereits in die Konversationen vorgedrungen, und die Utopien von gestern werden Realität, schreibt der französische Vermögensverwalter La Financière de l’Echiquier in einem Marktkommentar. Das Eindringen der künstlichen Intelligenz (KI) in unser Leben sei noch neu, aber sie werde es verändern. Im Jahr 2017 geborene Kinder müssten nicht mehr Autofahren lernen und keinen Computer kaufen (alles geschieht in der Cloud), heißt es. Sie sollten eine Programmiersprache anstatt einer Fremdsprache lernen. Kurz- oder mittelfristig würden alle Sektoren betroffen sein, und das Finanzökosystem sich dem nicht entziehen können.
Es handele sich um eine tiefgreifende Veränderung, die von mehreren Umständen begünstigt wird, heißt es in dem Marktkommentar. Der erste Umstand seien die Daten, ein in großer Menge produzierter Rohstoff. Eine von IBM im Jahr 2016 veröffentlichte Studie schätzt, dass 90 Prozent der von der Menschheit generierten Daten auf die beiden vergangenen Jahre entfallen. Der zweite Motor dieser Revolution wären die Datenzentren. Sie seien die Lernlabore für KI-Algorithmen. Diese von Amazon, Microsoft beziehungsweise Alibaba betriebenen Datenzentren, stellen den Unternehmen eine Rechenleistung zur Verfügung, die es ihnen ermöglicht, KI-Anwendungen kurzfristig zu entwickeln. Grafikprozessoren seien das dritte Werkzeug. Durch sie könnten Algorithmen entwickelt und anschließend in Echtzeit genutzt werden.
Diese technologischen Innovationen eröffnen das Feld der Möglichkeiten. Beispielsweise werde das selbstfahrende Auto den Transport revolutionieren. Internetfirmen und Automobilhersteller tätigen Investitionen. Eine Tochtergesellschaft von Google bietet in Phoenix, Arizona, einen kostenlosen Service autonomer Taxis an. Über diese Komfortanwendungen hinaus würden in der Medizin Fortschritte erreicht werden. So könne ein von IBM entwickeltes System Krebsarten mit einer Erfolgsquote erkennen, die höher sei als die erfahrener Onkologen.
Der weltweit zweitgrößte Versicherer Ping An aus China optimiere den Preis seiner Versicherungsprodukte und die Zeit, die für die Vergabe eines Kredits benötigt wird, mithilfe von Daten, die ihm von rund 900 Millionen Nutzern zur Verfügung stehen. Auch La Financière de l‘Echiquier sei dabei Instrumente auf der Basis des Machine Learning zu entwickeln, die eine Optimierung der eigenen Forschung und die Filterung der Universen anhand von Tausenden von Werten ermöglichen werde.
Quelle: Marktkommentar La Financière de l’Echiquier
La Financière de l’Echiquier mit Sitz Paris ist eine in Privatbesitz befindliche Portfoliomanagementgesellschaften. Sie verwaltet für private und institutionelle Anleger Investmentfonds mit Anlagen auf den Hauptmärkten für Aktien und Obligationen. (TS1)