Leipzig: Aengevelt analysiert Bedarf von 33.000 Neubauwohnungen bis 2030
Zur Jahrtausendwende standen in Leipzig rund 22 Prozent aller Wohnungen leer, das heißt rund 69.000 Wohneinheiten. Mittlerweile ist der Leerstand unter anderem aufgrund des anhaltenden Bevölkerungswachstums und steigender Privathaushaltszahlen unter sechs Prozent gesunken. Vor diesem Hintergrund hat der Immobiliendienstleister Aengevelt den quantitativen Wohnungsneubaubedarf in Leipzig für den Zeitraum 2017 bis 2030 analysiert. Grundlage ist die „6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen 2015 bis 2030“, die für Leipzig eine Bevölkerungszahl von rund 617.700 im Jahr 2030 prognostiziert (Stand 31. Dezember 2016: rund 574.000 Einwohner).
Ergebnis der Analyse: Insgesamt beträgt der Neubaubedarf in Leipzig bis 2030 rund 33.300 Wohnungen. Dies entspricht einer mittleren Fertigstellungsquote von 2.400 Wohnungen pro Jahr. Dazu Frank Korablin von Aengevelt-Research: „Wurden in Leipzig in den Jahren 2002 bis 2011 durchschnittlich 580 Neubauwohnungen pro Jahr fertiggestellt, erhöhte sich das Jahresvolumen im Zeitraum 2012 bis 2016 im Mittel auf durchschnittlich 850.“
Für Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter Aengevelt, steht damit fest: „Ungeachtet der erfreulichen Zunahme der Bautätigkeit in den jüngsten fünf Jahren ist die Abweichung zwischen Bedarf und tatsächlicher Fertigstellung immer noch eklatant.“ Dies gilt aus seiner Sicht ungeachtet der Tatsache, dass aufgrund des Zeithorizontes die Abschätzung künftiger Wanderungsgewinne von volatilen Faktoren wie zum Beispiel Wirtschaftsentwicklung, Migrations-/Flüchtlingsbewegungen und Geburten-/Sterberate abhängig und mit entsprechenden Schwankungen verbunden ist.
„Gemessen am ermittelten zukünftigen Wohnungsbedarf reicht der heutige Wohnungsbestand ungeachtet qualitativer und preislicher Komponenten angesichts der zu erwartenden anhaltenden Bedarfsdynamik und des jüngsten Fertigstellungsvolumens lediglich noch etwa drei bis fünf Jahre aus. Entsprechend ist das kein Freibrief für ,so weiter‘, da diese Zeitspanne dem herstellungstypischen Vorlauf für Planungs- und Baurecht, Grundstücksbeschaffung, Altlastenprüfung/-beseitigung, Ergänzung/Herstellung der erforderlichen Infrastruktur, Grunderwerb, Planung, Bauantragsstellung und -genehmigung bis hin zu Erstellung und Bezugsfähigkeit entspricht. Im Klartext: Heute müssten die Weichen gestellt werden, um das aufgezeigte Fertigstellungsvolumen zeitgerecht zu gewährleisten. Deshalb sind im Rahmen der Bauland- und Wohnungsbaupolitik sowie seitens der Immobilienwirtschaft bisherige Anstrengungen noch zu verstärken und weitere Anreize zu schaffen, um das Ziel einer nahezu Verdreifachung des Fertigstellungsvolumens durchgängig über die nächsten 14 Jahre zu erreichen“, so das Fazit von Wulff Aengevelt.
Quelle: Pressemitteilung Aengevelt
Aengevelt ist ein Immobiliendienstleister mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und hat rund 130 Mitarbeiter. (mb1)