LFDE-Studie: ESG-Kriterien entscheidend für Outperformance und Widerstandsfähigkeit
Die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (sogenannte ESG-Kriterien) sind ein Outperformancefaktor und eine wesentliche Voraussetzung für die Krisenfestigkeit von Unternehmen. So das Ergebnis einer aktuellen „SRI- & Performancestudie by LFDE“, die der französische Vermögensverwalter La Financière de l’Echiquier (LFDE) das dritte Jahr infolge durchgeführt hat.
„Besonders das außergewöhnliche Jahr 2020 mit dem raschen Markteinbruch und der ebenso rasanten Erholung hat gezeigt, wie widerstandsfähig SRI-Investments in Krisen sind“, sagt Coline Pavot, Head of SRI-Research bei LFDE. So verzeichnete im Verlauf des Jahres 2020 das Portfolio mit den besten ESG-Noten (Top 40) eine Rendite von 15 Prozent und übertraf damit das Portfolio mit den schlechtesten ESG-Noten (Flop 40) um das 68-Fache. Gleichzeitig verzeichnete der MSCI Europe SRI-Index (plus 1,4 Prozent) eine höhere Performance als das Flop 40-Portfolio (0,2 Prozent) und der MSCI Europe-Index (minus 3,32 Prozent).
Während des Markteinbruchs im ersten Quartal 2020 erzielte das Top 40-Portfolio mit einer Performance von minus 19,1 Prozent und einem maximum drawdown von minus 34,6 Prozent das beste Ergebnis, während das Flop 40-Portfolio eine Performance von minus 30,5 Prozent und einen maximum drawdown von minus 39,1 Prozent verzeichnete. ESG-Kriterien erweisen sich somit als wichtige Faktoren für die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen in Phasen extremer Abwärtsbewegungen an den Finanzmärkten.
Während die Werte des Flop 40-Portfolios 323 Tage brauchten, um ihr Vorkrisenniveau wieder zu erreichen, benötigten die Aktien des Top 40-Portfolios 264 Tage – also 59 Tage weniger. Die besten ESG-Profile haben damit eine deutlich bessere Erholungsdynamik gezeigt als die schlechtesten Profile.
Über elf Jahre erzielte das Portfolio mit den besten ESG-Ratings unseres Anlageuniversums (Top 40) eine 3,2-mal höhere Performance als das Portfolio mit den schlechtesten ESG-Ratings (Flop 40). Die Outperformance ist somit um das 2,3-fache im Neun-Jahres-Vergleich (Studie 2019) und um das 2,6-fache über zehn Jahre (Studie 2020) auch im zurückliegenden Jahr erneut gestiegen. Frühere Studien haben bereits den Nachweis für die enge Korrelation zwischen der Berücksichtigung von ESG-Kriterien sowie langfristiger finanzieller Performance dargelegt. Nun zeigt sich aber auch, dass die Korrelation von verantwortungsbewussten Investments und Performance intensiver wird. Die höhere Outperformance war jedoch nicht mit einer höheren Volatilität verbunden.
Einzeln betrachtet sind alle ESG-Kriterien Performancequellen. Über elf Jahre liegt die Performance des Portfolios mit den besten Ratings für das Kriterium „Soziales“ (plus 362 Prozent), mit den besten Ratings für „Unternehmensführung“ (plus 262 Prozent) und mit den besten Ratings für den Aspekt „Umwelt“ (plus 233 Prozent) über der Wertentwicklung der Portfolios mit den schlechtesten Ratings für die jeweiligen Aspekte, von denen das beste um 185 Prozent zulegte. Allerdings verzeichnet von allen simulierten Portfolios im Elf-Jahres-Vergleich noch immer das Top 40-Portfolio (plus 399 Prozent) die höchste Wertschöpfung. Das Portfolio mit den schlechtesten „Unternehmensführung“-Ratings verbucht auch die schlechteste Performance (plus 120 Prozent) im gleichen Zeitraum. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung LFDE
La Financière de l’Echiquier (LFDE) wurde 1991 gegründet und gehört mit einem verwalteten Vermögen von rund zehn Milliarden Euro zu den führenden unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften in Frankreich. LFDE ist auch in Deutschland, Österreich, den Benelux-Ländern, der Schweiz, Italien und Spanien präsent.