"Liquid Alternatives schlagen Hedgefonds deutlich"
Mit einer Rendite von durchschnittlich 6,71 Prozent lagen Hedgefonds-Strategien im UCITS-Mantel (Liquid Alternatives) im Jahr 2021 deutlich vor unregulierten Hedgefonds (3,65 Prozent) und positionierten sich auch als Alternative zu den negativ rentierenden Bondmärkten. Einzelne Strategien korrelieren stark mit dem globalen Aktienmarkt und bekamen aus dieser Richtung Rückenwind. Netto flossen 15,5 Milliarden Euro neues Kapital in das Anlagesegment. Das geht aus einer aktuellen Studie des Asset Managers Lupus alpha hervor.
Laut der Studie machten sich im vierten Quartal die Äußerungen der US-Notenbank Fed hinsichtlich einer strafferen Geldpolitik bemerkbar, als Anleger aus Absolute-Return-Bond-Strategien rund 1,1 Milliarden Euro abzogen. Die Zahl der Fonds im untersuchten Universum sank aufgrund von Sondereffekten um 126 auf 724, was dem Segment zunächst Volumen entzog. Trotzdem ist es infolge der hohen Nettozuflüsse sowie der außergewöhnlich guten Performance unterm Strich um 9,1 Milliarden Euro gewachsen. Am Jahresende lag das Marktvolumen bei gut 258 Milliarden Euro.
Anders als Anleihen sind Credit-Strukturen häufig variabel verzinst und reagieren weniger empfindlich auf steigende Zinsen, so Lupus alpha. Marktneutralen Strategien mit niedrigem Beta wie Alternative Equity Market Neutral haben Anleger laut der Studie insgesamt den Rücken zugekehrt. Mit diesen konnten sie nicht von den steigenden Aktienmärkten profitieren.
Die einzelnen Strategien im untersuchten Universum zeigten im Jahr 2021 erhebliche Unterschiede in der durchschnittlichen Performance, sie bewegte sich in einer Bandbreite von minus 0,90 Prozent bis plus 10,86 Prozent. Noch größer war die Spreizung der Renditen zwischen den Managern. Dies gilt selbst für Absolute Return Bond, eine Fixed-Income-Strategie. Die unterschiedlichen Manager erzielten dort Renditen in einer Bandbreite zwischen minus 5,75 Prozent und plus 18,44 Prozent.
„Die außergewöhnlich gute Durchschnittsrendite im Gesamtuniversum liquider alternativer Strategien darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Managerselektion das absolut entscheidende Erfolgskriterium für eine Investition bleibt“, sagt Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus alpha. „Je größer die Unterschiede der Renditen zwischen den Managern einer Strategie sind, desto unverzichtbarer ist ein dezidierter Due-Diligence-Prozess bei der Fondsauswahl“, so Lochmüller.
Darüber hinaus offenbaren einzelne Liquid-Alternatives-Strategien hohe Korrelationen untereinander oder zum breiten Aktienmarkt, darunter auch Strategien wie Fixed Income Credit, bei denen man dies eher nicht vermutet. Investoren, die mit Liquid Alternatives vor allem alternative Renditequellen erschließen wollen, sollten auch die Korrelationen der Strategien mit dem Aktienmarkt in ihre Due Diligence einbeziehen.
Lochmüller resümiert: „In der Gesamtschau haben Fonds mit liquiden alternativen Strategien ihre Produktversprechen eingehalten. Die meisten Produkte konnten 2021 eine positive Performance erzielen, und vier von fünf Fonds wiesen eine positive Sharpe Ratio aus. Wem es darüber hinaus gelang, im Rahmen der Managerauswahl die besten Fonds zu selektieren, konnte sogar aktienähnliche Renditen erzielen. Für Investoren mit entsprechender Due-Diligence-Kompetenz bilden Hedgefonds-Strategien im UCITS-Mantel damit unverändert eine vielversprechende ergänzende Anlageklasse.“
Die Lupus alpha Asset Management AG ist eine eigentümergeführte, unabhängige Asset Management-Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main.