Logistikmarkt Deutschland: Hamburg, Rhein-Main und München sind Spitzenregionen
Die Marktanalyse des internationalen Immobiliendienstleisters Catella zum Teilmarkt Logistikimmobilien zeigt auf, welchen Regionen sich Investoren zuwenden sollten. Basis ist ein Scoring-Modell, das die 21 bedeutendsten Logistikcluster in Deutschland auf Basis des langfristigen Logistikimmobilienpotentials untersucht und in eine Rangfolge bringt.
Die aktuell hohe Investorennachfrage basiere zum einen auf einem strukturellen Marktwachstum, welches sich nicht zuletzt aus verändertem Konsumverhalten und e-retailing erklären lasse. Zum anderen sei die Nachfrage nach Premiumobjekten deutlich höher als das Angebot - insbesondere in den Potentialregionen. Diese Gemengelage sorgt der Catella-Analyse zufolge seit geraumer Zeit für einen Preisanstieg bei Logistikimmobilien, der seit Jahresanfang 2016 nochmals deutlich zugenommen habe. Die Spitzenrendite liegt aktuell bei 5,0 Prozent, die Bandbreite reicht in den Potenzialregionen von 5,0 Prozent in Hamburg, Rhein-Main und München bis zu 5,8 Prozent in Bremen.
Neben dieser zyklischen Marktkomponente ist es deshalb wichtig die strukturellen Elemente – also die mittel- bis langfristige Eignung zur Wertstabilität der Objekte in dieser Phase der Marktdynamik zu untersuchen. „Diese ist eine Frage der Leistungsfähigkeit der Region beziehungsweise des Clusters in welchem sich das Objekt befindet“, so Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella.
Im Ergebnis hat Catella Research eine Analyse der 21 Regionen auf Basis der Kriterien Soziodemographie, Infrastruktur und Immobilienmarkt durchgeführt und die einfließenden quantitativen sowie qualitativen Daten anhand einer Skala bewertet. Das Ranking der Potentialregionen wird angeführt von München, Rhein-Main und Hamburg, gefolgt von Bremen, Rhein/Ruhr und Rhein-Neckar. Als solitäre Cluster sind unter anderem Koblenz, Saarland oder Magdeburg aufgeführt. Doch gleichzeitig mahnen die Catella Analysten: wer Logistik weiterhin ausschließlich mit Lagerfläche gleichsetzt, verkennt den gewaltigen strukturellen Wandel, welcher diese Branche durchmacht. „Jenseits dieser Dynamik und Wachstumsphantasien wird auch deutlich, dass die Ansiedlung von Logistiknutzung immer stärker auf Widerstand seitens der Bevölkerung beziehungsweise der kommunalen Verantwortlichen stößt“, ergänzt Dr. Beyerle. Früher als Jobmaschinen gerne gesehen, schlägt das Pendel oftmals um in Richtung Ablehnung aufgrund der Flächenversiegelungsproblematik, Objektvolumina und verkehrlichen Belastung sowie der - relativ - geringeren Anzahl an neu geschaffenen Arbeitsplätzen.
Quelle: Pressemitteilung Catella
Der 1987 gegründete bankenunabhängige europäische Finanzkonzern Catella AB ist spezialisiert auf die Bereiche Real Estate Investment Banking, Finanzdienstleistung und Asset Management. Der börsennotierte Konzern mit Sitz in Stockholm ist mit rund 500 Mitarbeitern in zwölf europäischen Ländern aktiv. (JF1)