Logistikmarkt Deutschland mit sehr gutem Flächenumsatz
Im ersten Halbjahr 2019 wurde auf dem deutschen Logistik- und Lagerflächenmarkt ein Flächenumsatz von knapp 3,3 Millionen Quadratmetern registriert. Damit wurde das Vorjahresresultat um rund vier Prozent übertroffen und bereits zum vierten Mal in Folge zur Jahresmitte die Drei-Millionen-Quadratmeter-Marke überschritten. Der zehnjährige Durchschnitt wurde um knapp 17 Prozent getoppt. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Entgegen dem bundesweiten Trend liegt der Flächenumsatz in den großen Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) mit 1,09 Millionen Quadratmetern sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Obwohl die Nachfrage hoch ist, bremst das nicht ausreichende Angebot, vor allem im großflächigen Segment, die Umsatzentwicklung etwas aus. Lediglich Berlin (270.000 Quadratmeter; plus 100 Prozent) und Leipzig (116.000 Quadratmeter; plus 152 Prozent) konnten ihre Ergebnisse spürbar steigern. Deutliche Rückgänge waren dagegen in Köln (57.000 Quadratmetern; minus 57 Prozent), Hamburg (145.000 Quadratmeter; minus 42 Prozent) sowie Stuttgart (72.000 Quadratmeter; minus 31 Prozent) zu beobachten. Moderater fiel die Abnahme in München (95.000 Quadratmeter; minus sieben Prozent), Düsseldorf (76.000 Quadratmeter; minus 13 Prozent) und Frankfurt (259.000 Quadratmeter; minus 14 Prozent) aus. Die Mainmetropole hat damit auch ihre Spitzenposition an die Hauptstadt abtreten müssen.
Außerhalb der genannten großen Märkte wurde ein Flächenumsatz von gut 2,2 Millionen Quadratmeter registriert, der rund zehn Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Auch in diesen Märkten stößt die Flächenverfügbarkeit vielfach an ihre Grenzen, wenn auch nicht so drastisch, wie in den Metropolen. Ein außergewöhnlich gutes Halbjahresergebnis erzielte das Ruhrgebiet (262.000 Quadratmeter; plus 37 Prozent). Auch im übrigen Bundesgebiet legte der Umsatz um knapp zwölf Prozent zu.
Die starke Nachfrage bei gleichzeitig sehr begrenztem Angebot hat zu einem Wettbewerb um die verfügbaren Flächen geführt, der sich in der Mietpreisentwicklung niederschlägt In den vergangenen zwölf Monaten haben die Höchstmieten auf breiter Front und in fast allen Städten teilweise recht deutlich angezogen. Am stärksten fiel die Zunahme in Berlin aus, wo die Spitzenmiete in den zentralen Top-Lagen aktuell bei 7,20 Euro pro Quadratmeter (plus 22 Prozent) notiert. Aber auch in Köln (5,40 Euro pro Quadratmeter; plus acht Prozent), Hamburg (6,20 Euro pro Quadratmeter; plus sieben Prozent) und Stuttgart (sieben Euro pro Quadratmeter; plus sechs Prozent) waren spürbare Anstiege zu beobachten.
Die aktuellen Gesuche sowie einige in Vorbereitung befindliche, größere Abschlüsse deuten darauf hin, dass auch im zweiten Halbjahr von einer guten Nachfrage auszugehen ist. „Ob und inwieweit möglicherweise gegen Ende des Jahres die schwächere wirtschaftliche Entwicklung, vor allem der deutschen Industrie, zu etwas geringeren Flächenumsätzen führen wird, bleibt noch abzuwarten“, so Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment bei BNPPRE. „An der grundsätzlichen Angebotssituation dürfte sich wenig ändern, sodass es für große Nutzer in den wichtigsten Ballungsräumen weiterhin schwierig sein wird, kurzfristig adäquate Flächen zu finden. Trotzdem erscheint es aus heutiger Sicht durchaus möglich, dass im Gesamtjahr zum dritten Mal in Folge die Sechs-Millionen-Quadratmeter-Schwelle überschritten werden kann.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.