Logistikmarkt München: Angebotsengpass stellt weiter ein Problem dar
Der Münchener Logistik- und Lagerflächenmarkt leidet weiter unter dem schon seit Längerem zu beobachtenden Angebotsmangel. Hierin ist auch der wichtigste Grund für den verhaltenen Start ins laufende Jahr zu sehen. Im ersten Quartal belief sich der Flächenumsatz im Münchener Marktgebiet auf 42.000 Quadratmeter und lag damit rund 36 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dies ergibt die Analyse des Immobiliennetzwerkes BNP Paribas Real Estate.
„Auch der zehnjährige Durchschnitt wurde um 16 Prozent verfehlt. Verantwortlich hierfür ist allerdings nicht eine rückläufige Nachfrage, sondern ein akuter Flächenmangel, gerade im großflächigen Marktsegment. Unterstrichen wird dies nicht zuletzt dadurch, dass in den ersten drei Monaten erst ein Abschluss über 10.000 Quadratmetern erfasst werden konnte. Vor allem Großnutzer sind mittlerweile häufiger gezwungen, auf andere Standorte außerhalb des Münchener Marktgebiets auszuweichen“, erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate.
Die unverändert dynamische Entwicklung des E-Commerce spiegele sich auch in der Nachfragestruktur wider. Im laufenden Jahr wurde der Münchener Logistikmarkt bisher eindeutig von Handelsunternehmen dominiert, die rund zwei Drittel zum Umsatz beitragen. Um sich im wachsenden Markt optimal zu positionieren, sei es ein Muss für die Unternehmen, neue Standorte im unmittelbaren Einzugsgebiet der großen Metropolen in Betracht zu ziehen. Andere Nachfragegruppen hätten dagegen an Bedeutung eingebüßt. Dies gelte sowohl für die in München traditionell starken Produktionsunternehmen, die bislang rund 19 Prozent beisteuern, als auch für Logistikdienstleister, die mit einem Anteil von knapp zehn Prozent weit hinter ihrem langjährigen Schnitt (26 Prozent) zurückbleiben. Gerade für diese, häufig relativ preissensible, Zielgruppe stelle der skizzierte Angebotsengpass ein großes Problem dar.
Aufgrund der aktuellen Angebotssituation überrascht es nicht, dass bislang lediglich ein Abschluss jenseits von 10.000 Quadratmetern registriert werden konnte und die Größenklassen ab 12.000 Quadratmeter noch unbesetzt sind. Dass dies der wichtigste Grund für den rückläufigen Flächenumsatz sei, zeige sich auch daran, dass der Jahresauftakt, nur bezogen auf Verträge bis 12.000 Quadratmeter, sogar rund fünf Prozent über dem langjährigen Schnitt liegt. Die Nachfrage im kleinen und mittleren Marktsegment, die bereits im Vorjahr der wichtigste Treiber des Umsatzes war, sei also unverändert gut. Der Anteil von fast 50 Prozent, der auf Flächen bis 3.000 Quadratmeter entfällt, unterstreiche diese Aussage.
Ein wesentlicher Grund für das zu geringe Angebot seien fehlende Grundstücksangebote und vor allem steigende Preise, die es sowohl Projektentwickler als auch für Eigennutzer schwermachten, genug Flächen zu errichten. Demzufolge belaufe sich der Neubauanteil am Gesamtumsatz nur auf rund sechs Prozent und damit den im bundesweiten Vergleich mit Abstand niedrigsten Wert.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. (mb1)