Vermietungsrekord am Logistikmarkt knapp verfehlt
Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wurden im Jahr 2022 rund 8,5 Millionen Quadratmeter umgesetzt und damit zwei Prozent weniger als im Rekordjahr 2021 (8,67 Millionen Quadratmeter). Der Fünfjahresdurchschnitt konnte hingegen um 19 Prozent und der Zehnjahresdurchschnitt um 33 Prozent übertroffen werden. Allerdings ließ die Dynamik zur Jahreshälfte nach: Im vierten Quartal lag der Umsatz mit 1,92 Millionen Quadratmetern minimal höher als im dritten Quartal, aber deutlich unter den Ergebnissen aus dem ersten Halbjahr mit 2,39 beziehungsweise 2,42 Millionen Quadratmetern, meldet der Immobiliendienstleister JLL.
In den fünf großen Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden im vergangenen Jahr rund 2,36 Millionen Quadratmeter Flächen umgesetzt (minus drei Prozent gegenüber Vorjahr und plus 15 Prozent gegenüber Fünfjahresschnitt). Dabei entfielen allein auf Berlin 1,12 Millionen Quadratmeter Fläche. Auf Berlin folgen Hamburg (475.000 Quadratmeter; minus 25 Prozent) und Frankfurt (322.000 Quadratmeter; minus 54 Prozent). Das Vorjahresergebnis übertreffen kann neben Berlin das viertplatzierte Düsseldorf (242.000 Quadratmeter; plus ein Prozent). Am wenigsten Fläche wurde mit 198.000 Quadratmetern und einem Rückgang von 19 Prozent in München umgesetzt.
Die meiste Fläche wurde von Unternehmen aus der Branche Transport, Verkehr und Lagerhaltung (34 Prozent) nachgefragt, gefolgt von Handelsunternehmen (29 Prozent) und Industrieunternehmen. Letztere konnten ihren Anteil am Gesamtumsatz von 19 Prozent im Jahr 2021 auf nun 27 Prozent steigern.
Nachdem in der ersten Jahreshälfte 2022 mit 835.000 Quadratmetern bereits ein hohes Fertigstellungsvolumen registriert wurde, kamen in der zweiten Jahreshälfte weitere 530.000 Quadratmeter hinzu. Damit hat sich das Neubauvolumen im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Die größten Fertigstellungen entfielen auf die Region Berlin, gefolgt von Hamburg. Fast eine weitere Million Quadratmeter befindet sich in den fünf Ballungsräumen derzeit im Bau.
Getrieben von der Flächenknappheit und den gestiegenen Baukosten sind die Spitzenmieten für Lagerflächen in der Größenordnung ab 5.000 Quadratmetern im vergangenen Jahr in allen Big-5-Regionen gestiegen und liegen dort nun oberhalb der Sieben-Euro-Grenze. Den stärksten Anstieg mit 40 Prozent auf 10,50 Euro pro Quadratmeter pro Monat verbuchte München. Auch in Berlin (7,50 Euro pro Quadratmeter; plus 36 Prozent), Düsseldorf (7,75 Euro pro Quadratmeter; plus 29 Prozent) und Hamburg (8,00 Euro pro Quadratmeter; plus 23 Prozent) stiegen die Spitzenmieten an. In Frankfurt legte sie um zwölf Prozent auf 7,30 Euro pro Quadratmeter zu.
Rund 6,18 Millionen Quadratmeter wurden im abgelaufenen Jahr außerhalb der fünf großen Ballungsräume umgesetzt (Vorjahr: 6,25 Millionen Quadratmeter). Der fünfjährige Durchschnittswert wurde um ein Fünftel übertroffen. (DFPA/JF1)
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.