"M&A Study 2019": Verkäufer geben trotz unsicherer Marktlage den Ton an
Die Dynamik am europäischen Transaktionsmarkt für Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) hält 2018 weiter an – dies konnten insbesondere die Verkäufer für sich nutzen, indem sie weiterhin für sie günstige Regelungen zur Risikoverteilung durchsetzen konnten. In den USA waren hingegen nach wie vor die Käufer im Vorteil und konnten für sie günstigere Regelungen zur Risikoallokation vereinbaren. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der elften Auflage der „European M&A Study“ der Wirtschaftskanzlei CMS. In der jährlich erscheinenden Studie werden die wichtigsten rechtlichen Regelungen von M&A-Transaktionen und relevante Entwicklungen am M&A-Markt über einen mehrjährigen Zeitraum analysiert und ausgewertet. Basis der Erhebung ist eine hauseigene Datenbank, in der mehr als 4.000 Transaktionen über einem Zeitraum von zwölf Jahren erfasst sind.
Dazu Dr. Maximilian Grub, Partner und Leiter des Geschäftsbereichs Corporate/M&A von CMS Deutschland: „Trotz eines sehr turbulenten Jahres 2018 hat sich der M&A-Markt in der Gesamtbetrachtung weiter positiv entwickelt. Dazu haben auf Käuferseite Deal-Treiber, wie beispielsweise der Erwerb von Lieferanten, Acqui-hire-Transaktionen und nicht zuletzt die Übernahme von Wettbewerbern beigetragen.“ Mit Blick auf das aktuelle Jahr sei laut Grub hinsichtlich der Transaktionsdaten davon auszugehen, dass die eher verkäuferfreundlichen Marktbedingungen für M&A-Transaktionen weiter anhalten.
Stefan Brunnschweiler, Leiter der CMS Corporate/M&A Group, erklärt: „Der Brexit und andere geopolitische Herausforderungen belasten die M&A-Aktivitäten in Europa. Betrachtet man die bei den erfolgten Transaktionen vereinbarten Vertragsbedingungen, so ist trotz des rückläufigen Volumens nach wie vor eine Tendenz zum Verkäufermarkt festzustellen. Unserer Ansicht nach wird sich daran vorerst nichts ändern. Die Käufer streben weiter nach Wachstum und nutzen konsequent die Chancen, die sich ihnen bieten.“
In Frankreich sind die niedrigsten Haftungshöchstgrenzen für Verkäufer zu verzeichnen. Dort kommen auch De-minimis- und Basket-Regelungen seltener als in den übrigen europäischen Ländern zum Einsatz. Im Vereinigten Königreich ließ sich dagegen eine beträchtliche Zunahme der Deals mit diesen Klauseln verzeichnen. In den Ländern Südeuropas habe sich das Konzept der vollständigen Offenlegung des Datenraums als Ausschluss von Haftungsansprüchen nicht durchgesetzt. Lediglich sieben Prozent der Transaktionen enthielten dort eine entsprechende Regelung. Anders dagegen in den Benelux-Ländern mit 74 Prozent und 61 Prozent im Vereinigten Königreich. Im Gegensatz zu Europa seien die USA ein Käufermarkt. Dies zeige sich in der deutlich häufigeren Anwendung von Regelungen zur Kaufpreisanpassung sowie von MAC-Klauseln.
Quelle: Pressemitteilung CMS
CMS ist eine Anwaltssozietät auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen über 600 Rechtsanwälte und Steuerberater. (mb1)