Markt für Industrie- und Logistikimmobilien mit solidem Halbjahresergebnis
Der Investmentmarkt für Industrieimmobilien war laut Immobilienberater Savills im zweiten Quartal 2024 mit einem Transaktionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro vergleichsweise umsatzschwach. Das Halbjahresergebnis liegt mit einem Volumen von rund 2,7 Milliarden Euro jedoch 27 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Gemessen am gesamten Gewerbetransaktionsvolumen ist das Industriesegment mit einem Anteil von rund 25 Prozent weiterhin bedeutungsstark.
Die Zahl der Transaktionen fiel mit 85 zwar rund zehn Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum, die durchschnittliche Transaktionsgröße ist insbesondere durch deutlich mehr Abschlüsse im Portfoliosegment aber signifikant gestiegen. Der Nutzermarkt sei aktuell durch das hohe Mietniveau und moderaten Flächenumsatz geprägt. Die Zeit der rekordhohen Flächenumsätze und der massiven Mietpreissteigerungen der vergangenen Jahre sei vorüber.
Die Transaktionsaktivität am Investmentmarkt erstreckte sich über alle Risikoklassen. Es haben einige Verkäufe von Core-Immobilien oberhalb des Segments von 30 Millionen Euro stattgefunden. Diese wurden zur Spitzenrendite gehandelt, die aktuell bei 4,4 Prozent liegt und damit gegenüber dem Vorquartal unverändert geblieben ist. „Auch im Value-Add-Segment ist die Aktivität hoch. Hier sehen wir vor allem viel Angebot durch Portfoliobereinigungen, zum Beispiel von nicht ESG-konformen Objekten. Diese nehmen viele Eigentümer aus ihrem Portfolio, um das Geld dann in moderne Objekte zu reinvestieren“, berichtet Bertrand Ehm, Director Investment bei Savills.
Anteil ausländischer Käufer gestiegen
Des Weiteren beobachtete Savills im ersten Halbjahr einen Anstieg der Aktivität von Käufern aus dem Ausland. Während sich im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre deutsche und ausländische Akteure in Bezug auf das Transaktionsvolumen die Waage hielten, zeichneten Käufer aus dem Ausland im ersten Halbjahr 2024 für 66 Prozent verantwortlich. Dort waren insbesondere Akteure aus dem europäischen Ausland mit einem Anteil von 46 Prozent (Fünf-Jahresdurchschnitt: 28 Prozent) sowie asiatische Akteure (13 Prozent, Fünf-Jahresdurchschnitt: fünf Prozent) aktiv. „Unter den ausländischen Käufern sind auch einige Akteure zu finden, die den (Wieder-)Eintritt in den deutschen Markt suchen und in einigen Fällen auch etwas höhere Preise zu zahlen bereit sind als deutsche Käufer“, so Ehm. Bezogen auf die vergangenen zwölf Monate liegt der Anteil ausländischer Käufer bei 54 Prozent, sodass sich zeigen müsse, ob sich die Tendenz zu einem höheren Anteil ausländischer Käufer auch in der zweiten Jahreshälfte festigt. (DFPA/mb1)
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen.