Markt für Wohnungsportfolios: Nachfrage rückläufig
Der deutsche Markt für Wohnungsportfolios erreichte im dritten Quartal 2014 ein Transaktionsvolumen von circa 2,09 Milliarden Euro und damit etwas mehr als im vorangegangenen Quartal (circa 1,85 Milliarden Euro). Der Umsatz von Januar bis September 2014 summierte sich damit auf knapp 9,1 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einem Zuwachs von vier Prozent entspricht. Das Transaktionsvolumen wird sich im Gesamtjahr 2014 wahrscheinlich auf gut elf Milliarden Euro belaufen (Durchschnitt 2009-13: circa 7,39 Milliarden Euro).
Im dritten Quartal 2014 ging die Zahl der gehandelten Wohnportfolios um acht Prozent auf 141 zurück, wobei 26 Pakete 1.000 Einheiten und mehr umfassten (Vorjahr: 29). „Die Zahlen machen deutlich, was sich schon letztes Jahr abzeichnete: Der Wohnungsportfoliomarkt hat sein zyklisches Hoch überschritten und die Aktivität lässt nun langsam nach - allerdings auf einem im langjährigen Vergleich beachtlichen Niveau“, umreißt Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance -Valuation bei Savills, die aktuelle Marktverfassung.
Gründe für das nachlassende Transaktionsgeschehen dürften zum einen das mangelnde Angebot an Wohnungsportfolios und zum anderen das gestiegene Preisniveau sein. Dies hat zur Folge, dass sich den Investoren mit höheren Renditeanforderungen im deutschen Wohnungsmarkt zunehmend weniger Investitionsgelegenheiten bieten. Sie nutzen vielmehr das momentane Marktumfeld eher für den Exit.
Aufgrund des hohen Preisniveaus spielen die A-Städte mit Ausnahme Berlins (knapp 22.000 gehandelte Einheiten und damit umsatzstärkste Stadt) für den Gesamtmarkt praktisch keine Rolle mehr. Vor allem in sehr hochpreisigen Städten wie Hamburg (circa 1.000 Einheiten, Rang 27) oder München (circa 460 Einheiten, Rang 38) wurden laut Savills dieses Jahr kaum noch Wohnungspakete gehandelt. Stattdessen verlagere sich das Transaktionsgeschehen zunehmend in Standorte abseits der A-Städte. Dadurch wiederum ging der durchschnittliche Preis je Wohneinheit um gut ein Fünftel gegenüber dem Vorjahreswert auf circa 51.300 Euro zurück.
„Wenngleich sich die Preisdynamik zuletzt verlangsamte, dürften die Städte und Gemeinden abseits der A-Standorte weiterhin stark im Fokus der Wohninvestoren stehen und ihren Anteil am Gesamtmarkt ausbauen“, blickt Matthias Pink, bei Savills verantwortlich für das Research in Deutschland, auf die kommenden Quartale voraus.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge 27.000 Mitarbeiter in mehr als 600 Niederlassungen weltweit. (JZ1)
www.savills.de