Marktanalyse: Broker setzen auf die Gewinnung von mehr weiblichen Kunden
Jeder dritte Finanzdienstleister im Wertpapierhandel (33 Prozent) will verstärkt Frauen als Kunden für sich gewinnen. Die Branche arbeitet damit auf das Ziel hin, den Finanzsektor nachhaltiger zu gestalten. Das geht aus der Marktanalyse „Digital investieren“ der Management- und Technologieberatung Sopra Steria hervor.
Die Fan- und Nutzergemeinde der Wertpapier-Trading-Plattformen ist bislang überwiegend männlich, sowohl bei den neuen als auch bei den traditionellen Dienstleistern. Nur gut ein Drittel der Anleger ist weiblich. Das soll sich nun ändern: Mit sogenannten Female-Finance-Angeboten wollen viele Finanzdienstleister gezielt neue Investorinnen gewinnen.
Female Finance orientiert sich bei Ansprache und Produktgestaltung stärker an weiblichen Interessen und Biografien. Dazu gehören beispielsweise Lebensläufe, die von Care-Arbeit geprägt sind. Auch Elternzeiten werden von Frauen statistisch deutlich häufiger in Anspruch genommen als von Männern. All das sorgt für eine größere Volatilität beim Einkommen. Kundinnen sind daher unter anderem auf flexiblere Produkte für die Altersvorsorge angewiesen. Daneben erwarten Frauen Features, die ihnen Prognosen für ihre Geldanlagen und Planungen für das verfügbare Einkommen liefern. Sie wünschen sich Lösungen, die einen positiven Einfluss auf Klima und Umwelt haben, und sie setzen im Durchschnitt eher auf Sicherheit als Männer.
„Nachhaltigkeit ist der Megatrend schlechthin - und dabei geht es auch um Fragen der Geschlechtergleichheit“, sagt Robert Bölke, CIO Advisory bei Sopra Steria Next. „Ein besserer Zugang von Frauen zum Finanzsystem gehört zu jeder Nachhaltigkeitsstrategie. In einem scharfen Wettbewerbsumfeld ist es für die Finanzdienstleister wichtig, sich mit gendergerechten Investmentmöglichkeiten am Markt zu positionieren und zu differenzieren.“ (DFPA/TH1)
Die Sopra Steria SE ist eine europäische Management- und Technologieberatung mit Hauptsitz in Annecy (Frankreich). Der Konzern beschäftigt über 47.000 Mitarbeiter in rund 30 Ländern. Der Sitz der deutschen Landesgesellschaft ist Hamburg.