Marktanalyse: Immaterielle Vermögenswerte beeinflussen Unternehmenswert
Das Investmenthaus State Street Global Advisors (SSGA) hat eine Studie veröffentlicht in der die Kriterien Umwelt, Soziales und Führungsthemen (ESG) als Alpha-Quelle analysiert werden. Zudem wird dargestellt, wie ESG-Kriterien bei der Bewertung von Aktien herangezogen werden können. Laut SSGA hat sich im vergangenen halben Jahrhundert die Zusammensetzung des Wertes von Unternehmen von materiellen hin zu immateriellen Vermögenswerten verschoben. Es gebe Hinweise, dass der Wert einiger immaterieller Vermögenswerte empfindlicher auf ESG-Themen reagieren könnte.
SSGA ist der Auffassung, dass alle Anlagestrategien, die sich derzeit auf die Bestimmung des
Wertes von physischen Vermögenswerten sowie des Buchwertes eines Unternehmens konzentrieren, überdacht werden sollten, um die wachsende Bedeutung immaterieller Vermögenswerte wie ESG widerzuspiegeln. „In der Vergangenheit musste ein erfolgreiches Unternehmen finanziell solide und hervorragend operativ aufgestellt sein. Zukünftig müssen sich die wertvollsten und nachhaltigsten Unternehmen unserer Auffassung nach auch hinsichtlich der ESG-Kriterien auszeichnen“, sagte Frank Becker, Geschäftsführer von SSGA.
So würden Untersuchungen zeigen, dass 80 Prozent der Institutionen eine ESG-Komponente in ihrer Anlagestrategie berücksichtigen. Rund zwei Drittel der Institutionen (68 Prozent) gaben an, dass die Integration von ESG-Kriterien ihre Anlageergebnisse verbessert habe. Becker ergänzt: „Vermögensverwalter und Investoren weltweit interessieren sich sehr dafür, wie das Wertentwicklungspotenzial von ESG erfasst wird.“
Der Bericht stellt abschließend fest, dass Unternehmen mit schlechten ESG-Ergebnissen eher in einen Skandal in ihrer Organisation oder eine Fehleinschätzung verwickelt sein würden. Während diese Art
von Ereignissen die Bewertung einer Aktie direkt beeinflussen, könnten die Opportunitätskosten höher sein als erwartet, da sich das Management auf die Lösung von Problemen konzentriere und nicht auf die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens.
Quelle: Marktkommentar State Street
State Street Global Advisors State Street ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das Dienstleistungsangebot umfasst Investmentmanagement, Investment Research, Investment Servicing und Depotbankdienstleistungen. Das 1792 gegründete Unternehmen ist weltweit in mehr als 100 Märkten tätig und hat ein Vermögen in Höhe von 27,8 Billionen Euro unter Verwahrung und Administration und 2,4 Billionen Euro unter Verwaltung (Stand: Ende März 2017). (TS1)