"Paradigmenwechsel an Kapitalmärkten lenkt Fokus auf Fundamentaldaten"

Das Ende einer Dekade lockerer Geldpolitik und die abgeflachte Konjunkturentwicklung werden 2019 die dominierenden Themen an den Kapitalmärkten sein. Eine Herausforderung wird zudem sein, Nachrichten zu politischen Turbulenzen und Handelsspannungen richtig einzuordnen und nicht überzubewerten. Anleger sollten ihr Augenmerk stärker auf Fundamentaldaten lenken, heißt es in einem Marktausblick des Vermögensverwalters Fidelity.

Aus Sicht von Romain Boscher, Chefanlagestratege für globale Aktien bei Fidelity, versprechen die US-Börsen auch 2019 Anlagechancen. Nachdem US-Unternehmen 2018 von Sondereffekten wie der Steuerreform und einem gelockerten regulatorischen Umfeld profitierten, sollte sich die Gewinnsituation wieder auf einem Niveau von acht bis neun Prozent normalisieren. Während beispielsweise in der Automobilbranche das Ende des Konjunkturzyklus unmittelbar bevorsteht, befänden sich viele Unternehmen mitten in einem Investitionszyklus, der mit einem Volumen von einer Billion US-Dollar zu den umfangreichsten seit den 1960er-Jahren zählt. 2019 sollten davon nicht nur Technologiefirmen und der Unternehmens-Dienstleistungssektor, sondern auch viele andere Branchen profitieren.

Global gehen von steigenden Zinsen und der hohen Verschuldung laut Fidelity die größten Risiken für die Aktienmärkte aus. In den vergangenen zwei Jahren ist das globale durchschnittliche Zinsniveau auf 2,2 Prozent gestiegen und nähert sich einem neuen Höchststand, den Fidelity bei rund 2,5 Prozent sieht. Ein Anstieg über diese Marke könnte eine neue Finanzkrise auslösen. Ein solches Risiko werde jedoch keine Zentralbank eingehen wollen.

Für deutsche Aktien sieht Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des „Fidelity Germany Fund“, 2019 gute Chancen für eine moderat positive Marktentwicklung. Eine weiter wachsende globale Konjunktur und leicht steigende Unternehmensgewinne sollten im nächsten Jahr für positive Impulse sorgen. Zudem seien in den Kursen deutscher Aktien bereits viele negative Faktoren eingepreist. Aussichtsreich erscheinen vor allem weniger konjunkturabhängige Unternehmen, die mit Innovationen und neuen Produkten Marktanteile gewinnen und überdurchschnittlich wachsen können. Diese sollten vor allem in den Branchen Gesundheit und Technologie zu finden sein, so von Engelbrechten.

Mit dem Liquiditätsentzug der wichtigsten Zentralbanken nehmen die Schwankungen an den Kapitalmärkten zu. In solchen Phasen wird nach Einschätzung von Martin Dropkin, globaler Leiter des Anleihe-Research bei Fidelity, die Titelselektion und der Fokus auf Qualität wichtiger. Dropkin erwartet, dass die US-Notenbank Fed Mitte 2019 eine Verschnaufpause bei ihrem Straffungszyklus einlegen wird. Dann nämlich werden sich die weniger lockeren Finanzierungsbedingungen und die Handelsbeschränkungen in der Realwirtschaft bemerkbar machen. Dies sollte die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen bei drei Prozent verankern und bei Schwellenländeranleihen für eine gewisse Entlastung sorgen.

Bei Unternehmensanleihen sollten Anleger mit Blick auf das Ende des Kreditzyklus mehr Vorsicht walten lassen. Ein verlangsamtes Wachstum und die hohe Verschuldung werden die Risikoaufschläge früher oder später in die Höhe treiben. Gerade hochverzinslichen Papieren mit „BBB“-Rating könnte bei nachlassendem Gewinnwachstum eine Herabstufung drohen. Profitieren sollten andererseits Unternehmen mit starken Bilanzen und einer soliden Kapitalstruktur.

Auch wenn 2019 die Inflation das zentrale Risiko sein sollte, ist nicht mit einem deutlichen Preisauftrieb zu rechnen. Bei einer unerwartet starken Konjunktur in den USA können die Löhne zwar anziehen. Da die Produktivität parallel dazu nach oben tendiert, sollte der Inflationsdruck verhalten bleiben – vorausgesetzt, es kommt zu keinem deutlichen Schub bei den Rohstoffpreisen.

Quelle: Marktkommentar Fidelity

Fidelity Investments ist ein 1946 gegründeter, auf dem US-Markt tätiger Vermögensverwalter mit Sitz in Boston. Das Unternehmen ist ein Schwesterunternehmen der 1969 gegründeten, weltweit tätigen Fondsgesellschaft Fidelity International. Die Anteile beider Gesellschaften befinden sich vollständig in Familien- und Mitarbeiterbesitz. (JF1)

www.fidelity.com

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