Marktausblick: Wachstum der Eurozone erhöht sich
Die Eurozone ist wieder in den Vordergrund der Weltwirtschaft gerückt, schreibt der Vermögensverwalter La Financière de l'Echiquier (LFDE) in einem Marktkommentar. Mit einem geschätzten Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,5 Prozent im Jahr 2017 jat die Währungsunion eine seit 2007 nicht dagewesene Expansion verzeichnet. LFDE weist daraufhin, dass die Prognose bei 1,4 Prozent bis 1,7 Prozent gelegen hatte und fragt: Kann das potenzielle Wachstum der Eurozone wieder anziehen?
Die Bedingungen für ein weiteres Wachstum in der Eurozone seien gegeben, schreibt LFDE. Die Finanzierungsbedingungen begünstigten die Neuverschuldung der Unternehmen und die Rentabilität der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors habe sich erholt und übertreffe die historischen Höchststände. Die Binnennachfrage sei zunehmend schwieriger zu befriedigen, und bestimmte Sektoren hätten Schwierigkeiten bei Neueinstellungen. Laut jüngsten Umfragen zu den Inflationserwartungen scheinen die privaten Haushalte bereit zu sein, Preissteigerungen hinzunehmen. In Verbindung mit der Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt und der Zunahme der Kaufkraft dürften diese Faktoren es den Unternehmen ermöglichen, ihren Spielraum zur Preisgestaltung auszuweiten. In einem solchen Umfeld haben Unternehmen wie Staaten Interesse an einem Wiederanziehen der Investitionen, erklärt LFDE.
Für erstere gehe es darum Betriebsgewinne zu erzielen, deren statistische Relation mit der Investitionsquote auffällig sei und die sich fast auf den Niveaus vor der Krise befindet. Für letztere hingegen gehe es darum, die Binnennachfrage zu befriedigen, um zu verhindern, dass die Einfuhren das Wirtschaftswachstum und die Handelsbilanz belasten. Das Wiederanziehen der Investitionen könne für einen positiven Zyklus sorgen: Steigende Investitionen würden mit Einstellungen einhergehen, die den Arbeitsmarkt angespannter werden ließen und Lohnsteigerungen bewirkten. Daraus werde sich eine Zunahme der Kaufkraft ergeben, was den Konsum beflügeln dürfte.
LFDE schätzt für das Jahr 2018 das Wachstum der Eurozone höher als die aktuell prognostizierten 2,1 Prozent bis 2,2 Prozent ein. Wahrscheinlich würde die Wachstumsrate des Jahres 2017 übertroffen werden.
Quelle: Marktkommentar LFDE
La Financière de l’Echiquier (LFDE) wurde 1991 gegründet und gehört mit einem verwalteten Vermögen von rund acht Milliarden Euro und rund 100 Mitarbeitern zu den führenden unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaften in Frankreich. Ihre Tätigkeitsfelder sind die Verwaltung des Sparguthabens und der Finanzanlagen von Privatkunden, Vermögensverwaltern und institutionellen Anlegern. LFDE ist auch in Deutschland, Österreich, Belgien, der Schweiz, Italien und Spanien präsent. (TS1)