Marktkommentar: "Absolute-Return-Fonds erfreuen sich großer Beliebtheit"
Angesichts eines sehr fragilen Konjunkturumfelds werden Phasen ausgeprägter Wertschwankungen immer wahrscheinlicher, so Iain Stewart, Leiter des Real Return-Teams bei der Investmentgesellschaft Newton. Deshalb dürften sich aus seiner Sicht Absolute-Return-Fonds auch weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. So wachse die Gruppe vergleichbarer Fondsprodukte weiter, was die Fondsselektion aber immer komplizierter mache.
Im Jahr 2015 war der „Targeted Absolute Return“-Sektor der britischen Investment Association (IA) im Privatkundenbereich mit Nettoumsätzen von vier Milliarden britischen Pfund (4,65 Milliarden Euro) der Best Seller in Großbritannien. Dieser Trend hielt auch in den ersten beiden Quartalen sowie im Juli 2016 an. Allein in diesem Monat Juli verzeichnete dieser Sektor Nettoumsätze in Höhe von 464 Millionen britischen Pfund (539 Millionen Euro). Darüber hinaus hat der „Targeted Absolute Return“-Sektor seine Vergleichsgruppe im Hinblick auf die Nettoumsätze im Privatkundenbereich in acht der vergangenen zwölf Monate angeführt.
Allerdings bedeute die steigende Zahl von Fonds, die sich als „zielgerichtete“ Absolute-Return-Fonds bezeichnen, dass auch die Streubreite der Erträge zunimmt. Im Zwölf-Monatszeitraum bis Ende August 2016 hätten die Produkte mit der schwächsten Wertentwicklung Verluste im zweistelligen Prozentbereich erlitten. So habe der schlechteste Fonds in diesem Zeitraum 19,46 Prozent an Wert verloren. Im Gegensatz dazu habe der Top-Performer seit Jahresbeginn 25,03 Prozent hinzugewonnen. Obwohl eine solche Renditedifferenz (und sogar noch größere Unterschiede) auch in den meisten anderen Fondskategorien auftreten, handelt es sich um einen Sektor, der auf die Generierung absoluter Erträge abzielt – obwohl diese natürlich nicht garantiert werden.
Stewart erklärt dazu: „Für uns ging es beim Absolute-Return-Ansatz ursprünglich darum, dem Kapitalerhalt Priorität vor der relativen Performance einzuräumen. Dies sollte aber eher als Ziel, nicht als verbindliches Versprechen aufgefasst werden. Der ,Global Real Return Fund‘ strebt eine um vier Prozent höhere Rendite als der Euribor an, damit das Team über die Frage, wie man möglichst kein Geld verlieren kann, genauso viel nachdenkt wie über die Möglichkeiten, mehr Geld zu verdienen. Auf diese Weise soll die Asymmetrie der Erträge gefördert werden.“
„Mit der Konzipierung der Real-Return-Strategie haben wir ganz bewusst unserer Auffassung Ausdruck verliehen, dass die Investmentwelt der 1980er und 1990er Jahre (die unter dem Motto ,der Trend ist unser Freund‘ hohe Erträge versprach) mittlerweile hinter uns liegt. Der Ansatz des Fondsmanagements, einen Zusatzertrag anzustreben, soll als Herausforderung für die Asset Manager dienen, konkretere Mittel und Wege zu finden, das Vermögen ihrer Kunden wirklich zu mehren, anstatt sich lediglich auf die relativen Erträge zu fokussieren“, so Steward.
Stewart versteht zwar, was die IA dazu bewegt hat, den Targeted-Absolute-Return-Sektor zusammenzustellen, hält nun jedoch ein Umdenken für angebracht. „Als Manager können wir letztlich nur beurteilen, welche Risiken angemessener Weise eingegangen werden sollten, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.“
Trotz der allgemeinen Kritik an der Zusammensetzung dieser Sektoren sei die Real-Return-Strategie eine der wenigen, die hält, was sie verspricht. So habe sie in den vergangenen elf Kalenderjahren vor Gebühren stets positive Erträge erzielt.
Quelle: Marktkommentar Newton
Newton Investment Management ist eine in London ansässige Investmentmanagement-Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Finanzdienstleisters BNY Mellon. Newton verzeichnet per 30. September 2016 Asset under Management in Höhe von 54,6 Milliarden britischen Pfund (63,5 Milliarden Euro). (JF1)