Marktkommentar: Aktien haben Aufwertungspotenzial
Fünf Wochen Corona-Krise liegen hinter den Finanzmärkten. Henrik Drusebjerg, Chefstratege der Danske Bank, ist überzeugt: An den Aktienmärkten ist das Aufwärtspotenzial jetzt größer als das Abwärtsrisiko. Verschiedene Indikatoren deuten darauf hin, dass die schlimmsten Turbulenzen hinter den Marktteilnehmern liegen - nicht zuletzt die Entwicklung am Markt für Unternehmensanleihen.
Nach den massiven Verlusten in den Vorwochen kam es zuletzt wieder zu deutlichen Kursanstiegen an den Aktienmärkten. Hintergrund: Die enormen Konjunkturpakete der Regierungen und Zentralbanken aus aller Welt haben die Angst und die Panikverkäufe der Anleger abgemildert. Zugleich seien die Kursgewinne eine natürliche Gegenreaktion nach einer Phase mit sehr hohen Einbußen. Dies liege unter anderem daran, dass viele institutionelle Investoren an die Aktienmärkte zurückgekehrt sind, um in ihren Portfolios die gewünschte Allokation in Aktien und Anleihen wiederherzustellen.
„Die Kreditmärkte sind sehr wichtig für die Liquidität, da hier die Unternehmen neues Kapital aufnehmen können. Diese Märkte scheinen in den letzten zwei Wochen etwas aufgetaut zu sein, nachdem sie mehrere Wochen eingefroren waren. Der Handel mit Anleihen war für Investoren kaum möglich, und es war für die Unternehmen schwierig, neues Kapital zu fairen Bedingungen aufzunehmen. Doch zuletzt konnten wir beobachten, dass Unternehmen wie McDonald‘s, Nike, Pfizer und Nestlé in der Lage waren, neue Anleihen mit vernünftigen Kupons zu emittieren“, so Drusebjerg in einem Marktkommentar.
Doch trotz einer grundsätzlich optimistischen Überzeugung rechnen die Experten der Danske Bank für die kommende Zeit mit einer weiterhin hohen Unsicherheit und erheblichen Kursschwankungen an den Finanzmärkten. Die Anleger tappen im Dunkeln, da die wirtschaftlichen Perspektiven und die Unternehmensgewinne nur schwer zu prognostizieren sind. Entscheidender als die Unternehmensgewinne 2020 sei aber die Frage, wann die Konjunktur wieder in Schwung kommt und wie stark die Corona-Krise zwischenzeitlich die Unternehmen und die Gesamtwirtschaft beeinträchtigt.
Das Fazit von Drusebjerg: „Nach den großen Kurseinbrüchen im März dürfte momentan das Aufwärtspotenzial an den Aktienmärkten größer sein als das Abwärtspotenzial, auch wenn durchaus noch weitere Phasen mit erheblichen Kursrückgängen kommen können. Als Anleger sollte man aber nicht vergessen, dass die Aktienmärkte erfahrungsgemäß einige Zeit vor der Wirtschaft eine Kehrtwende vollziehen - nämlich dann, wenn die Anleger so langsam die ersten Silberstreifen am Horizont erkennen.“ (DFPA/TH1)
Quelle: Marktkommentar Danske Bank Asset Management
Danske Bank Asset Management ist ein internationaler Vermögensverwalter. Er ist Teil von Danske Bank Wealth Management, die wiederum ein Geschäftsbereich der Danske Bank A/S ist. Danske Bank Wealth Management verwaltet ein Vermögen von mehr als 200 Milliarden Euro für institutionelle und private Kunden. Danske Bank A/S ist eine Bank in der nordischen Region mit über 20.000 Mitarbeitern und rund 3,3 Millionen Kunden.