Marktkommentar: Aktienbewertungen teilweise übertrieben
Die globalen Aktienmärkte verzeichneten im zweiten Quartal dieses Jahres ihr bestes Quartal seit 1998 und sind zudem gut in das dritte Quartal gestartet. Doch während der Sommermonate könnten sie sich unbeständiger präsentieren, meint Guy de Blonay, Fondsmanager des „Jupiter Financial Innovation SICAV“ beim Investmentmanager Jupiter Asset Management. In einigen führenden Sektoren seien die Bewertungen übertrieben, zudem sei die Liquidität in den Märkten saisonal bedingt geringer.
Viele Risikoquellen bleiben nach Aussage des Experten bestehen: So zwingen die steigenden Infektionsfälle eine Reihe von US-Bundesstaaten, die Lockerung der Lockdowns rückgängig zu machen, während in einigen europäischen Ländern ebenfalls ein Anstieg neuer Corona-Fälle zu verzeichnen ist. Außerdem wird die Berichtssaison für das zweite Quartal bald beginnen und die US-Präsidentschaftswahl könnte zu einer bedeutenden Quelle der Unsicherheit werden.
„Viele dieser Risiken sind den Anlegern jedoch größtenteils bekannt und der wachstumspolitische Kompromiss für Aktien ist nach wie vor unterstützend. Die Inflation mag weiterhin ein Diskussionsthema sein, doch die Erwartungshaltung, dass die Renditen für längere Zeit niedrig bleiben, ist gut verankert. Trotz der kräftigen Erholung der Aktivitätsdaten verharren die Anleiherenditen hartnäckig auf einem niedrigen Niveau und scheinen eine viel vorsichtigere Botschaft zu vermitteln als die Hausse am Aktienmarkt“, so de Blonay in einem Marktkommentar.
Letztendlich könnten die Märkte mit einem Corona-Impfstoff im Frühjahr 2021 eine Rückkehr zur Normalisierung erleben. Nach diesem Virus und einer möglichen zweiten Welle im Herbst 2020 werden sich die Geschmäcker und Vorlieben wahrscheinlich endgültig in Richtung Home Office, E-Commerce, E-Services, Mobile Banking und andere technisch bedingte Disruptionen verschieben, meint der Jupiter-Fondsmanager. (DFPA/TH1)
Quelle: Marktkommentar Jupiter
Der Investmentmanager Jupiter mit Sitz in London wurde 1985 gegründet. Das insgesamt von Jupiter verwaltete Vermögen beläuft sich per 31. März 2020 auf 39,4 Milliarden Euro.