Marktkommentar: "Am Aktienmarkt ist Vorsicht geboten"
Mit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine wurden die Karten an den Finanzmärkten neu gemischt, schreibt Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Euroswitch, in einem aktuellen Marktbericht.
„Die ersten Kriegstage konnten den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Abwärtstrend bei Aktien nicht signifikant verstärken, vielmehr setzte eine Gegenbewegung ein und viele Werte notieren heute über dem Niveau von vor dem Krieg.“ Und dennoch sei Vorsicht geboten, da der faktische Ausfall wichtiger Güter wie Getreide und Neon aus der Kriegsregion sowie die durch die Sanktionspolitik betroffenen Güter wie Nickel, Gas oder Öl nicht nur verknappend und damit stark inflationär, sondern über den Wertschöpfungsfaktor gleichzeitig extrem bremsend auf die Weltwirtschaft wirken.
„Der Wohlstandsverlust ist daher nicht nur auf den aktuell reduzierten Handel begrenzt - er beträgt ein Vielfaches und wird sanktionierte wie sanktionierende Wirtschaftsregionen treffen“, so der Experte. Und weiter: „So moralisch richtig und erforderlich die Sanktionen sind, so steigt doch die Gefahr, die Weltwirtschaft über die Klippe in die Rezession zu stürzen. Die Gefahr wird noch verstärkt durch aktuell prozyklisch agierende Notenbanken, die sich mit Zinsanhebungen der Inflation entgegenstemmen müssen.“
Ruhe bewahren, auf Qualität und globale Trends zu setzen, sei der Schlüssel für den Anlageerfolg. Reine indexnahe Marktinvestments erscheinen im aktuellen, von Ungewissheiten geprägten Umfeld wenig sinnvoll. Vielmehr gelte es die Unternehmen und Geschäftsmodelle zu identifizieren, die weiterhin von globalen Trends profitieren werden.
„Stockpicking ist also der Schlüssel für den Anlageerfolg bei Aktien. Dabei verlangen aktuell unsichere Szenarien eine klare Ausrichtung der Aktienselektion nach Qualität“, ist Böckelmann überzeugt. (DFPA/TH1)
Die Vermögensmanagement EuroSwitch GmbH verwaltet traditionelle und alternative Investmentstrategien. Das verwaltete Volumen beträgt 150 Millionen Euro (Stand: April 2022).