Marktkommentar: Die Zuflüsse in ETF im ESG-Bereich werden sich erneut verdoppeln
Mit einem verwalteten Vermögen von annähernd zehn Billionen US-Dollar und über eine Billion US-Dollar an neuen Nettozuflüssen erlebten globale ETF 2021 ein weiteres Rekordjahr. Jason Xavier, Head of EMEA ETFs Capital Markets bei der US-Investmentgesellschaft Franklin Templeton, sieht den ETF-Markt auch künftig weiter wachsen.
„Für ETFs im ESG-Bereich werden sich die Zuflüsse erneut verdoppeln“, so der Experte. Im vergangenen Jahr wies fast jeder neu aufgelegte ETF einen ESG-Schwerpunkt auf und die Dynamik der ESG-Anlagen in Europa beherrsche weiterhin viele Diskussionen. Es war erneut ein Rekordjahr für die Mittelzuflüsse in europäische ESG-ETF: Die Nettozuflüsse verdoppelten sich von 43 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 87 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. „Die Einführung der neuen Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor (SFDR) der Europäischen Union (EU) gab der Entwicklung Aufwind und ich sehe keinen Grund für ein Ende dieses Trends“, schreibt Xavier in seinem Marktkommentar.
„Wir erwarten jedoch ein steigendes Interesse der Anleger an ETFs, die als Fonds nach Artikel 9 der SFDR klassifiziert sind. Ebenso dürften ESG-ETFs, die messbare Wirkungen anbieten, einen größeren Anteil der diesjährigen Zuflüsse ausmachen.“, so Xavier.
Im Anleihenbereich erwartet die EU in den nächsten vier Jahren die Emission von grünen Anleihen im Umfang von mehr als 200 Milliarden Euro. Das sei eine gute Gelegenheit für Anleger, die mit ihrem Investment etwas bewirken möchten. Im Aktienbereich geht der ETF-Experte derweil davon aus, dass Produkte mit einem Fokus auf Qualität dieses Jahr den Löwenanteil der Zuflüsse ausmachen werden. (DFPA/TH1)
Franklin Templeton Investments ist eine Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien (USA). Das Unternehmen beschäftigt mehr als 700 Anlageexperten in über 30 Ländern.