Marktkommentar: "Europäische Anleihen würden deutlichen Zinsanstieg gut verkraften"

Ein deutlicher Zinsanstieg in Europa hätte der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge keine gravierenden Auswirkungen auf den europäischen Anleihenmarkt. Diese Einschätzung beruht auf einer Analyse des Teams für Unternehmensanleihen guter und sehr guter Qualität. Dabei haben die Analysten die Auswirkung eines großen und unmittelbaren Zinsschrittes auf die Nettozinsdeckung und den Verschuldungsgrad der Unternehmen in ihrem Anlageuniversum beleuchtet.

„Bei allen variabel verzinslichen Schuldtiteln (Anleihen und Banken) sowie allen festverzinslichen Schuldtiteln mit Fälligkeit in dem Prognosezeitraum von zwei Jahren stiegen in unserem Szenario die Zinskosten um drei Prozent“, fassen David Oliphant, Executive Director Fixed Income, und Jonathan Pitkanen, Leiter der Analyse von Investmentgrade-Anleihen, das Ergebnis in einem Kommentar zusammen. „Unser wichtigstes Fazit im Falle einer Normalisierung des Zinsniveaus lautet, dass das Finanzierungsprofil des europäischen Investment-Grade-Marktes nach Laufzeiten ausgewogen genug ist, um die Auswirkungen zu verkraften.“

Damit wirkt Columbia Threadneedle Bedenken entgegen, dass erhöhte Schulden, die Unternehmen angesichts niedriger Zinsen und Kreditkosten aufgenommen haben, im Falle steigender Zinsen zum Problem werden könnten. Kritiker verweisen darauf, dass der Anteil der Papiere mit BBB-Ratings, sprich der geringsten Note im Investmentgrade-Bereich, deutlich zugenommen habe. Sollten einige der dahinterstehenden Unternehmen weiter herabgestuft werden, weil sich ihre Schuldnerqualität verschlechtert, könne der europäische Markt für Hochzinsanleihen dieses zusätzliche Volumen möglicherweise nicht verkraften.

„Daten der ICE Bank of America Merrill Lynch zufolge ist der Anteil des unteren IG-Ratingsegments am europäischen Index von circa 20 Prozent 2005 auf über 45 Prozent Anfang dieses Jahres gestiegen“, schreiben Oliphant und Pitkanen und sprechen von einem „BBB-Rating-Überhang“. Dieser bereitet den Experten jedoch keine allzu großen Sorgen. „Die stärkere BBB-Präsenz geht zu einem großen Teil auf die Zunahme von Neuemissionen regulierter Versorger zurück, die sich vor der globalen Finanzkrise noch über Banken finanziert haben, und daneben natürlich auf den Bankensektor.“ In den Jahren vor der globalen Finanzkrise seien die meisten Bankanleihen höher bewertet gewesen, zum Beispiel mit A oder AA. In der späteren Herabstufung spiegele sich wider, dass die Banken 2005 fehlbewertet waren.

In bestimmten Branchen würde sich eine deutliche Zinserhöhung Columbia Threadneedle zufolge zwar auf die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen auswirken. „Dies würde wahrscheinlich vor allem Non-Food-Einzelhändler und Automobilunternehmen treffen“, schreiben Oliphant und Pitkanen. „Daran lässt sich der Effekt ablesen, den steigende Zinsen (oder Finanzierungskosten) auf Verbraucher haben würden, die Waren dieser Unternehmen kaufen. Dennoch wird die Auswirkung selbst in diesen Bereichen voraussichtlich gering sein.“

Quelle: Marktkommentar Columbia Threadneedle

Columbia Threadneedle Investments ist eine Vermögensverwaltungsgruppe, die weltweit für private, institutionelle und Firmenkunden ein Spektrum von aktiv verwalteten Anlagestrategien und -lösungen anbietet. Mit mehr als 2.000 Mitarbeitern wird ein Vermögen von 418 Milliarden Euro verwaltet. (Stand: 30. September 2018). Columbia Threadneedle Investments ist eine Tochtergesellschaft von Ameriprise Financial. (TH1)

www.columbiathreadneedle.com

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