Marktkommentar: Europäische Nebenwerte profitieren von Übernahmefieber
Die Bewertung von mittelgroßen Aktienwerten entspricht der von Standardwerten. Dagegen werden Small- und Micro-Caps nach wie vor mit einem Abschlag von 20 bis 25 Prozent gehandelt. In diesem Bereich lassen sich noch attraktive Unternehmern mit überzeugenden Wachstumsaussichten finden, deren Börsenbewertungen vielfach unter dem realen fundamentalen Wert liegen. Das schreibt die französische Fondsgesellschaft La Financière de l’Echiquier in einem aktuellen Marktkommentar.
So erkläre sich auch das aktuell hohe Interesse ausländischer Investoren an europäischen Unternehmen als Beteiligungs- beziehungsweise Übernahmeobjekte. Besonders für amerikanische Investoren dürfte der europäische Markt, gestützt von einem starkem US-Dollar und vergleichsweise hohen Bewertungen der US-Unternehmen, auch weiterhin attraktiv bleiben. Die hohe Dynamik am europäischen M&A-Markt (Mergers & Acquisitions) sei vor allem für das untere Börsensegment ein wichtiger Treiber.
So zahlreich die Vorteile der kleinen Börsenwerte seien, Anleger müssten auch die Risiken im Blick behalten. Die Herausforderung bestehe vor allem darin, dass die Risiken weniger makrogetrieben, sondern überwiegend unternehmensspezifisch und damit nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Entsprechen die Gewinne zum Beispiel nicht den Erwartungen, könne das große Kursrückschläge nach sich ziehen. Darüber hinaus würden Small-Caps nur selten bis gar nicht von Analysten gecovert. Gezieltes Stock-Picking auf Basis fundamentaler Unternehmensanalysen sowie eine gute Diversifikation des Portfolios seien daher wesentlich für den Anlageerfolg.
Quelle: Marktkommentar La Financière de l’Echiquier
La Financière de l’Echiquier wurde 1991 gegründet und zählt zu den marktführenden unabhängigen Fondsgesellschaften in Frankreich. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 100 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von 7,5 Milliarden Euro. (TH1)