Marktkommentar: Geringe Bedeutung eines Handelskrieges für chinesische Small Caps
Der Aktienindex MSCI Asia Pacific Index fiel auf US-Dollar-Basis im März um 2,12 Prozent und der MSCI China Index im selben Zeitraum um 3,29 Prozent, berichtet der Fondsmanager Matthews Asia in einem Marktkommentar. Ursächlich dafür sehen die Experten die Ankündigung der US-Regierung von Strafzöllen auf chinesische Importe in Höhe von bis zu 60 Milliarden US-Dollar (50,41 Milliarden Euro). Dennoch seien die tatsächlichen Folgen für verschiedene Anlageklassen mit Schwerpunkt Asien überschaubar, heißt es bei Matthews Asia.
Insbesondere in China seien kleinere Unternehmen weniger von einem möglichen Handelskrieg zwischen der Volksrepublik und den USA betroffen, sagt Tiffany Hsiao, Portfoliomanagerin bei Matthews Asia. Diese Gesellschaften seien meist weniger verschuldet als große Unternehmen und zudem seltener als diese in börsennotierten Indexfonds vertreten. Zudem operierten Small Caps häufig für den lokalen Markt. „Kurzfristig gesehen sollte die protektionistische Politik der USA kleinere Unternehmen aus China daher nicht betreffen“, erklärt Hsiao.
„Wir sind überzeugt, dass die Nachrichten über protektionistische Maßnahmen in erster Linie viel Lärm verursachen, Anleger sich aber besser auf die langfristigen Fundamentaldaten ihrer Investments konzentrieren sollten“, sagt Teresa Kong. Die Anleihespezialistin von Matthews Asia kommt zu dem Schluss, dass die positiven Erträge asiatischer Anleihen in der Vergangenheit auf fünf Säulen beruhten: einem festen US-Wachstum, stabilen Rohstoffpreisen, niedrigen Ausfallraten von Anleihen sowie fair bewerteten Währungen und Kreditspannen. „All diese Faktoren gelten nach wie vor“, sagt Kong.
Auch wenn sich die Wirtschaftsentwicklung Chinas im ersten Quartal 2018 etwas verlangsamt habe, bleibe die „weltbeste Konsum-Story“, wie Andy Rothman, Investmentstratege bei Matthews Asia, sie bezeichnet, davon unbetroffen. Der Experte verweist darauf, dass Chinas Wirtschaft im ersten Vierteljahr 2018 auf Jahressicht wie in den beiden Vorquartalen um 6,8 Prozent gewachsen sei. Dabei nehme die Binnenkonsum mit 77,8 Prozent den größten Anteil ein. Die Unternehmenserträge seien in den ersten beiden Monaten 2018 um 16,1 Prozent gestiegen (2017 plus 21 Prozent). Weiter heißt es, bei den Umsätzen im Einzelhandel wäre im ersten Vierteljahr ein Anstieg um 8,1 Prozent (erstes Quartal 2017 plus 8,6 Prozent) verzeichnet worden. Für das Pro-Kopf-Einkommen der städtischen Haushalte berichten die Experten von einem Anstieg um 5,7 Prozent (erstes Quartal 2017 plus 6,3 Prozent).
Quelle: Marktkommentar Matthews Asia
Matthews Asia ist ein spezialisierter Anbieter für asiatische Investments in den USA mit einem verwalteten Vermögen von 35,1 Milliarden US-Dollar (29,49 Milliarden Euro) per 31. März 2018. Der 1991 gegründete Fondsmanager verfolgt einen Bottom-up-Investmentstil. Außerhalb der Vereinigten Staaten bietet Matthews Asia zwölf SICAV-Fonds an. (TS1)