Marktkommentar: Goldpreis zeigt sich stabil
„Kurzfristig wird der Goldpreis unseres Erachtens weiterhin von den Auswirkungen und Risiken des anhaltenden Krieges, seiner möglichen Ausweitung über die Ukraine hinaus und den verbleibenden negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft bestimmt werden. Darüber hinaus werden die Goldmärkte den Kampf der Fed gegen die Inflation beobachten“, so Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege beim Asset Manager VanEck, in seinem aktuellen Goldkommentar.
Die US-Notenbank Fed hat bekräftigt, dass sie über die notwendigen Instrumente verfügt, um die Inflation zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht verfestigt. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Fed auf jeder ihrer sechs verbleibenden FOMC-Sitzungen im Jahr 2022 die Zinsen um mindestens 25 Basispunkte anheben wird. Auch eine Anhebung um 50 Basispunkte ist möglich. Doch diese Prognosen dürften laut Foster auf den Goldmärkten bereits eingepreist sein.
Vor diesem Hintergrund dürfte die Entwicklung des Goldpreises nach Überzeugung des Goldexperten eng verknüpft sein mit den sich ändernden Erwartungen in Bezug auf das Tempo der Zinserhöhungen durch die Fed und - was vielleicht noch wichtiger sei - mit den wahrgenommenen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Inflation. Oder anders ausgedrückt: Höhere Zinsen sind zwar im Allgemeinen negativ für Gold, aber die realen Zinsen (nominale Zinssätze abzüglich Inflation) sind stärker (negativ) mit Gold korreliert. Die Fed muss in unruhigen Gewässern navigieren, die durch den anhaltenden Krieg noch rauer werden. Sie muss offensiv genug sein, um eine echte Chance zur Bekämpfung der Inflation zu haben, aber gleichzeitig darauf achten, dass sie die Wirtschaft nicht in eine Rezession stürzt.
„Sowohl eine anhaltende Inflation als auch eine Rezession wären positiv für Gold“, sagt Foster. (DFPA/TH1)
VanEck ist ein Asset Manager mit Hauptsitz in New York (USA).