Marktkommentar: Grüne Anleihen werden für Anleger attraktiver
Aufgrund des zunehmenden Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage könnte jetzt ein guter Zeitpunkt für Investitionen in grüne Anleihen sein, meint Rhys Petheram, Head of Environmental Solutions beim Asset Manager Jupiter.
Für dieses Jahr, wie auch für 2023, geht Jupiter von einer möglichen Kompression bei grünen Anleihen aus. „Wir erwarten eine Art ,Erleuchtungsmoment´, da viele größere Fonds entweder wegen der EU-Taxonomie oder zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Rahmen der SFDR eine entsprechende Berichterstattung einführen müssen und (wohl oder übel) davon ausgegangen werden wird, dass grüne Anleihen Vorzüge in Bezug auf die Berichterstattung haben, was sie für Anleger attraktiver machen dürfte“, schreibt Petheram in einem Marktkommentar.
Zu Jahresbeginn 2022 ist Jupiter davon ausgegangen, dass hauptsächlich der US-Markt für Wachstum in diesem Bereich sorgen würde. Derzeit macht er nur etwa zehn Prozent des grünen Anleihenmarktes aus, während sein Anteil am breiteren globalen Unternehmensanleihenmarkt bis zu 50 Prozent beträgt. „Doch obwohl es in den USA Wachstumsspielräume gibt, scheint dieses Wachstum sich derzeit nicht zu manifestieren. Entsprechend könnte ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage dafür sorgen, dass grüne Anleihen mit einem Aufschlag gegenüber anderen Unternehmensanleihen gehandelt werden. Derzeit beträgt der durchschnittliche Aufschlag allerdings nur rund zwei bis drei Basispunkte“, so der Investmentexperte.
Die breite Wirkung, die mit grünen Anleihen erzielt werden kann, wecke bei Anlegern aber durchaus begründete Bedenken hinsichtlich Greenwashing in diesem Bereich. Daher gelte es, die Spreu vom Weizen zu trennen. (DFPA/TH1)
Der Investmentmanager Jupiter mit Sitz in London wurde 1985 gegründet. Das von Jupiter verwaltete Vermögen beläuft sich auf 70,7 Milliarden Euro (Stand: 30. September 2021).