Marktkommentar: "Hohe Chancen einer Rezession während Trump-Präsidentschaft"

Chen Zhao, bei der Legg Mason-Tochtergesellschaft Brandywine Global Co-Director of Global Macro Research: „Trump ist noch nicht einmal offiziell im Amt und dennoch erleben wir bereits einen Ausverkauf bei Anleihen“. Grund hierfür seien die weitreichenden politischen Veränderungen, die mit Amtsantritt von Trump vom Markt antizipiert werden. Wobei die tatsächlichen Auswirkungen der Anreize der „Trumponomics“ vom Markt sogar unterschätzt würden: „Der Markt rechnet aktuell mit Auswirkungen des wirtschaftspolitischen Anreizprogramms von etwas über 0,5 Prozent. Laut unseren Berechnungen könnten die jedoch gut bei 1,5 bis 1,9 Prozent liegen.“

Zudem glaubt Zhao, dass sich der Markt zu sehr auf den positiven Teil – also die Steuersenkungen und die Infrastrukturausgaben – der künftigen Wirtschaftspolitik von Trump konzentriert, den bevorstehenden Protektionismus jedoch weitestgehend ignoriert. Das mache sich unter anderem bei den Aktienkursen bemerkbar: Vor allem US Small Caps würden derzeit einen Höhenflug erleben, da sie am stärksten von einer Deregulierung profitieren würden. Aber auch die großen US-Konzerne im Dow Jones und S&P 500 erlebten derzeit neue Höchststände. „Seit rund 30 Jahren begleitet uns ein nachhaltiger Globalisierungstrend, doch mit dem Trump-Protektionismus könnte nun sein Ende bevorstehen“, zeichnet Zhao sein Worst-Case-Scenario. Den Ausstieg aus dem transatlantischen Freihandelsabkommen TTP habe Trump bereits angekündigt.

Insgesamt glaubt Zhao, dass die Chancen hoch stehen, dass die US-Wirtschaft während der Trump-Präsidentschaft eine Rezession erleben werde. Zum einen begründet er diese Vermutung mit einem Blick auf die vergangenen 70 Jahre, in denen neun der insgesamt zehn Rezessionen unter republikanischer Präsidentschaft aufgetreten sind. Zum anderen ginge einer Rezession immer auch ein „Boom“ voraus und eben diesen werde Trump in kleinem Maße mit seinen wirtschaftlichen Anreizen kreieren. „Ein BIP-Wachstum von über drei Prozent wird reichen, um einen Mini-Boom auszulösen, der anschließend zu einer Rezession führen könnte“, glaubt Zhao.

Zudem werde es Trump auch mit seinem Protektionismus nicht gelingen, dem Gros seiner Wähler die versprochenen Jobs zurückzubringen. Denn der technologische Fortschritt sei der Grund, warum in den Industrienationen Arbeitsplätze in der Produktion wegfallen, nicht die Globalisierung. Dies sei aus makroökonomischer Sicht eine völlig normale Entwicklung einer postindustriellen Wirtschaft und mittlerweile selbst in China spürbar, wo aktuell schon rund 70 Prozent der weltweiten Roboter zum Einsatz kommen.

Für das kommende Jahr rechnet Zhao mit steigenden Aktienpreisen, steigenden Anleiherenditen und einem steigengenden Dollar. Dies seien logische Konsequenzen aus den angekündigten Steuersenkungen und Infrastrukturausgaben. Die US-Notenbank Fed werde darauf mit steigenden Zinsen reagieren müssen – und zwar deutlich schneller, als sie es unter anderen Umständen hätte tun müssen. „Das größte Risiko für die Märkte bleibt jedoch die Tatsache, dass der Protektionismus und seine Folgen unterschätzt werden“, schließt Zhao ab.

Quelle: Marktkommentar Brandywine Global

Brandywine Global Investment Management wurde 1986 gegründet und ist seit 1998 eine hundertprozentige Tochter der Investmentgesellschaft Legg Mason, die allerdings unabhängig handelt. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Philadelphia. Brandywine Global verwaltet ein Vermögen in Höhe von 70 Milliarden US-Dollar (rund 66,3 Milliarden Euro).(JF1)

www.brandywineglobal.com

www.leggmason.de

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