Marktkommentar: "Kein Ende des Bärenmarkts in Sicht"
Das erste Halbjahr 2022 war für Aktien mit einem Minus von 20 Prozent gemessen am Index MSCI World ein Desaster, schreibt Dr. Daniel Hartmann, Chefvolkswirt beim Asset Manager Bantleon, in einer aktuellen Marktanalyse. Viele Investoren würden jetzt darauf setzen, dass die Aktienmärkte im zweiten Halbjahr ein Comeback feiern. Doch Hartmann gibt keine Entwarnung. Die Aktienmärkte stünden vor einer langen Durststrecke.
Diejenigen, die auf eine positive Entwicklung der Aktienmärkte in den kommenden Monaten setzen, würden speziell abnehmende Zinsängste und niedrige Bewertungen ins Feld führen. Daneben rechneten viele Auguren nur mit einem kurzen globalen Abschwung.
„Aus unserer Sicht wird sich dies als trügerische Hoffnung erweisen. Unsere Analysen lassen nur einen Schluss zu: Die Weltwirtschaft steht vor einer langen Krise, die bis weit ins Jahr 2023 hineinreicht. In Anbetracht dessen sind spürbare Abwärtskorrekturen bei den Schätzungen zu den Unternehmensgewinnen unvermeidlich. Im Ergebnis sehen wir mit Blick auf die nächsten zwölf bis 18 Monate noch ein Kursrückschlagpotenzial an den weltweiten Aktienmärkten von 20 Prozent bis 40 Prozent“, so Hartmann.
Dem Investor bliebe vor diesem Hintergrund nichts anderes übrig, als im Aktienportfolio auf Defensive zu setzen und Unternehmen zu selektieren, deren Geschäftsmodell krisenresistent sei. Zur Ertragsoptimierung böten sich überdies alternative Aktienstrategien an (beispielsweise Merger Arbitrage). „Insgesamt sollten in der Asset Allocation die sicheren Häfen stärker berücksichtigt werden: Neben Staatsanleihen dürften auch Pfandbriefe, bonitätsstarke Unternehmensanleihen und Corporate Hybrids eine längere konjunkturelle Durststrecke gut überstehen“, so das Fazit des Bantleon-Experten. (DFPA/TH1)
Die Bantleon AG ist ein Asset Manager für institutionelle Investments mit Fokus auf Kapitalerhalt. Das Unternehmen mit Standorten in der Schweiz und Deutschland verwaltet mit 46 Mitarbeitern über fünf Milliarden Euro vor allem für Unternehmen der Altersvorsorge, Industrieunternehmen, Sparkassen und Banken. (Stand: 31. Dezember 2021)