Marktkommentar: "Kryptowährungen im Krebsgang"
In der vergangenen Woche ging es bei den Kryptowährungen vor allem seitwärts. Insgesamt gingen sie mit einem Plus von 3,5 Prozent aus dem Wochenende, für Kryptos eine fast langweilige Entwicklung. „Trotzdem gab es einige Highlights, die auch die kommenden Wochen noch beeinflussen werden“, sagt Leonard Zobel, Geschäftsführer des auf Kryptowährungen spezialisierten Unternehmens next Block aus Berlin.
Zum einen sei noch immer nicht absehbar, wie der massive FUD-Angriff (fear, uncertainty, doubt) gegen den unregulierten Kryptowährungs-Token Tether mit seinen Gerüchteköchen und Faktenverdrehungen weitergeht. Zunächst hat Tether die Parität zum Dollar, die als Stablecoin ja das Ziel ist, fast wiedererlang. Der massive FUD gegen Tether und die Handelsplattform Bitfinex kam laut next Block für die neuen Stablecoins (GeminiDollar, Binance TUSD oder Circles USDC) sehr passend. Teilweise wurden sie mit einem Aufschlag von zehn Cent pro Dollar gehandelt. Kein Wunder, dass Gerüchte ins Kraut schießen und sich Investoren fragten, wer oder was nun hinter dem – temporären – Kurseinbruch steckt. Dabei werden laut next block mehrere Erklärungen diskutiert, unter anderem, dass die Konkurrenz dahinter stecke. Es wäre möglich, dass die Emittenten anderer Stablecoins gezielt negative Meldungen über Tether verbreiten, um Marktanteile zu gewinnen. Möglich wäre auch, dass „Vernunft-Investoren“ lieber auf regulierte und überwachte Stablecoins setzen und Tether verkaufen. Ein weiteres Szenario sei, dass viele Trader zur selben Zeit wieder in Kryptos investieren statt das Geld im Stablecoin Tether zu halten. Diskutiert werde auch, ob der FUD direkt von Bitfinex/Tether stammt. Die Unternehmen könnten die Gelegenheit genutzt haben, möglichst viele Tether zum rabattierten Kurs von teilweise 0,85 Cent vom Markt zu nehmen.
Aber nicht nur der Desinformationsangriff auf Tether bewegte die Krypto-Community. Auch der Handelsstart von Tezos auf der Plattform Kraken sorgte für einige Aufmerksamkeit. Dort wurden, wie jüngst bei Cardano, zu Beginn Preise weit über dem Marktpreis aufgerufen. Bis zu 30 Euro wurden bezahlt, der globale Preis lag derweil bei rund 1,20 Euro.
Näher rücke auch die Entscheidung der US-Börsenaufsicht über die Zulassung von Bitcoin-ETF, auch der Launch von Bakkt. Beides könnte die Kurse nach oben treiben. Langfristig sei also ein Aufwärtstrend zu erwarten, wobei sich erst Mitte November zeigen werde, ob der kurzfristige Abwärtstrend dreht und die Kurse den Seitwärts-Krebsgang aufgeben.
Quelle: Pressemitteilung next Block
Die next Block GmbH mit Sitz in Berlin wurde von Rouven Rosenbaum und Leonard Zobel gegründet, die über umfangreiche Expertise in den Bereichen Kryptowährungen, ICOs und Security Token verfügen. Das Unternehmen plant mit bitmeister eine in Deutschland regulierte Börse für Kryptowährungen. Investoren könnten sich demnächst per Crowdfunding am Aufbau der neuen Börse beteiligen. (mb1)