Marktkommentar: "Nachhaltigkeit als Renditequelle für Hedgefonds"
Kaum eine andere Anlageklasse ist in den vergangenen Jahren so stark gewachsen wie Hedgefonds, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar des Investmenthauses Feri. Die Anzahl der Fonds hat sich in den vergangenen zwölf Jahren beinahe verdoppelt, und das verwaltete Vermögen ist im Laufe des Jahres 2020 weltweit erstmalig über die Schwelle von drei Billionen Euro gestiegen. Hedgefonds sind laut Feri insbesondere unter institutionellen Investoren gefragt, die in Zeiten niedriger Zinsen nach renditestarken Alternative Investments suchen. Besonders beliebt sind dabei Multistrategie- und Convertible Arbitrage-Fonds. Diese Anlagestrategien konnten gerade durch die Verwerfungen in der Corona-Krise hohe Gewinne erzielen.
In den kommenden Jahren rechnet die Hedgefonds-Branche mit weiterem Wachstum, so Feri. Rückenwind komme dabei aus unerwarteter Richtung: Die von der Politik geforderte stärkere Beachtung von Nachhaltigkeitsformeln wie ESG (Environmental, Social, Governance), SDG (Social Development Goals) oder SRI (Socially Responsible Investments), dürfte Hedgefonds zusätzlichen Auftrieb geben.
Investoren erwarten auch von den Alternative Investments zunehmend, dass diese soziale und Umwelt-Themen berücksichtigen und auf eine nachhaltige Unternehmensführung achten. Mit dem Instrument des „Short Selling“ besitzen Hedgefonds dabei einen starken Anreiz, Unternehmen, die gegen die Corporate Governance verstoßen oder gar betrügerisch agieren, aufzudecken, heißt es. Als marktunabhängige und abseits der Börse gehandelte Anlagen seien Hedgefonds zudem flexibler als der Investment Mainstream. Diese Flexibilität könnten Hedgefonds-Manager nutzen, um sich schnell und adäquat an das neue Nachhaltigkeits-Regime anzupassen. So seien etwa quantitative Hedgefonds, deren Anlageentscheidungen von Algorithmen gesteuert werden, schon jetzt in der Lage ihre Portfolios per Knopfdruck so umzustellen, dass etwa die ESG-Kriterien und entsprechende Reporting-Vorgaben erfüllt sind. Hinzu komme, dass Hedgefonds-Strategien sehr häufig darauf basieren, Ineffizienzen bei der Preisbildung an Märkten zu erkennen und gewinnbringend zu nutzen. Solche Bewertungsineffizienzen ergeben sich aufgrund der uneinheitlichen und unübersichtlichen Anlagekriterien auch beim Thema Nachhaltigkeit. „Die Preisarbitrage gehört praktisch zur DNA dieser Anlageklasse. Die gesetzliche Regulierung wirkt deshalb wie eine neue Renditequelle für Hedgefonds“, sagt Marcus Storr, Head of Alternative Investments bei Feri. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Feri
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Derzeit betreut Feri zusammen mit MLP ein Vermögen von rund 39,2 Milliarden Euro, darunter 8,5 Milliarden Euro Alternative Investments.