Marktkommentar: Schwellenländer-Wachstum bleibt hinter Erwartungen zurück

Nach dem britischen Referendum über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union im Juni richteten sich die Blicke der Akteure an den globalen Finanzmärkten im Juli Richtung Zentralbanken. Doch maßgebliche Veränderungen in der Geldpolitik blieben aus. Stattdessen deuteten die großen Notenbanken an, dass das „Lower for Longer“-Umfeld auch weiterhin Bestand haben werde. Jonathan Mann, Head of Emerging Market Debt bei der Investmentgesellschaft BMO Global Asset Management, erwartet für die nächste Zeit eher gemischte Fundamentaldaten.

„In der Eurozone und den USA werden wir ein nur mäßiges Wachstum sehen. Die anstehenden Wahlen in wichtigen Industrieländern rücken mögliche politische Risiken in den Fokus der Märkte“, sagt Mann. Auch in den Schwellenländern seien politische Risikofaktoren weiterhin präsent. Das habe auch der gescheiterte Putsch in der Türkei gezeigt. „Die wirtschaftlichen Folgen des Putschversuchs sind noch nicht sichtbar. Investoren warten daher gespannt darauf, ob die Ratingagentur Moodyʼs die Türkei herabstufen wird“, so Mann.

In Brasilien und Russland habe sich das Wachstum stabilisiert – auch dank hoher Währungsabwertungen. „In den meisten Schwellenländern wird das Bruttoinlandsprodukt zwar die derzeitigen Erwartungen nicht übertreffen, wir rechnen aber mit einer rückläufigen Inflation“, so Mann. Für die Zentralbanken schaffe das Raum für Zinssenkungen, die wiederum Marktaktivität fördern könnten. China prognostiziert Jonathan Mann ein weiterhin verlangsamtes Wachstum.

Von den anhaltenden Maßnahmen zur quantitativen Lockerung in Japan und Europa profitieren vor allem die technischen Marktdaten – ebenso von der zurückhaltenden Haltung der US-amerikanischen Notenbank Fed, die während des Wahlkampfs voraussichtlich nicht von ihrem Kurs abweichen wird. Negativrenditen bei Staatsanleihen vieler Industrieländer führen bei vielen Anlegern auf der Suche nach Ertrag zu einer erhöhten Risikobereitschaft. „Wir stellen allerdings fest, dass aufgrund einer moderaten Zunahme der Zuflüsse in Investmentfonds auch das Emissionsvolumen von Schwellenländer-Anleihen steigt“, sagt Mann.

Das größte Risiko sieht Mann in der zunehmend angespannten Lage auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt. „Das könnte die Fed zu größeren Zinsschritten veranlassen als der Markt derzeit einpreist. Das verschärft die globalen Liquiditätsbedingungen“, so Mann. Dies würde eine weitere Aufwertung des US-Dollars und eine Schwächung der damit verbundenen Rohstoffpreise bedeuten. In China wiederum drohen ein hinter den Erwartungen zurückbleibendes Wachstum in Verbindung mit einer extremen Währungsabwertung die ohnehin schon schwachen Öl- und Rohstoffpreise zu verschärfen. Davon seien Währungen und Margen in einer Vielzahl von Schwellenländern betroffen, so der Experte. Ein weiteres Risiko würden die anstehenden Wahlen darstellen. „Die dadurch in den Industrieländern steigende Prämie für politische Risiken wird Spill-Over-Effekte in Schwellenländern, insbesondere Mexiko und Osteuropa, zur Folge haben“, sagt Mann.

Quelle: Marktkommentar BMO Global Asset Management

BMO Global Asset Management (BMO) ist ein globaler Investmentmanager und Teil der BMO Financial Group, einer diversifizierten Finanzdienstleistungsorganisation, die im Jahre 1817 unter dem Namen Bank of Montreal gegründet wurde. BMO Global Asset Management verwaltet ein Vermögen von mehr als 152 Milliarden Britische Pfund (circa 118 Milliarden Euro). (Stand: 31. Januar 2016) (JF1)

www.bmo.com/gam

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