Marktkommentar: Starke Infrastruktur hilft Europa aus der Corona-Krise
„Investments in Infrastruktur werden ein wichtiges Instrument zur Wiederbelebung der europäischen Volkswirtschaften nach der Corona-Krise sein. In einigen Schlüsselbereichen besteht aktuell großer Investitionsrückstand“, schreibt Charles Dupont, Head of Infrastructure Finance beim Vermögensverwalter Schroders, in einem Marktkommentar.
Da durch die Corona-Krise eine globale Rezession bevorsteht, hält Dupont es für sinnvoll, die Wirtschaft durch Investitionen in Verkehr, Energie und Umwelt anzukurbeln. In Europa bestehe dazu kein Mangel an Anlagemöglichkeiten. Eine Reihe von Untersuchungen habe belegt, dass die Instandhaltung strategischer Infrastrukturen lange Zeit vernachlässigt wurde, was ganz besonders auf Frankreich zutreffen würde. Laut eines Berichts über die globale Wettbewerbsfähigkeit 2019 des Weltwirtschaftsforums liegt das Land beispielsweise bei der Qualität der Elektrizitätsversorgung weltweit nur auf dem 43. Platz.
Die Corona-Krise veranlasse Staaten dazu, die Kapitalisierung von Infrastrukturunternehmen kurzfristig zu stärken - gerade im Transportsektor. Denn durch den massiven Nachfrageeinbruch haben diese Unternehmen in den vergangenen Monaten hohe Verluste erlitten, was ihre Eigenkapitalausstattung dahinschmelzen ließ. Notfallmaßnahmen wie Kreditgarantien und gestundete Gebührenzahlungen haben ihnen zwar die Liquidität verschafft, die sie zum Überleben der Krise benötigen. Doch gleichzeitig haben sie auch ihre Verschuldung erhöht. „Viele dieser Unternehmen dürften zeitnah Kapitalerhöhungen durchführen, um ihre Zahlungsfähigkeit auf einem soliden Niveau zu halten. Für Infrastruktur-Investoren bietet dies Möglichkeiten, um Volkswirtschaften zu unterstützen, strategisch wichtige Unternehmen zu fördern und die Welt von morgen aufzubauen“, so Dumont. (DFPA/TH1)
Quelle: Marktkommentar Schroders
Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 5.600 Mitarbeiter und betreut ein Vermögen von 590,3 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger. (Stand: 31. Dezember 2019)