Marktkommentar: „Werden die Zentralbanken auch Aktien kaufen?“

Die traditionelle Geldpolitik an ihre Grenzen gekommen ist, sind unkonventionelle Maßnahmen gefragt, schreibt Dr. Martin Hüfner, Chefvolkswirt des Asset Managers Assenagon, in einem Marktkommentar. So könnten die Notenbanken nach Bonds möglicherweise auch Aktien von Unternehmen am Markt kaufen. Zwar sei es den Notenbanken in Amerika und in Großbritannien gesetzlich verboten Aktien zu kaufen, es gebe aber eine Reihe von Ländern, in denen das möglich ist. Hüfner untersucht in seinem Kommentar die Vorzüge und Nachteile eines solchen Vorgehens.

Die japanische Zentralbank besaß Ende des Fiskaljahres 2016 Aktien in Höhe von umgerechnet 130 Milliarden US-Dollar (aktuell rund 109 Milliarden Euro), berichtet Hüfner. Auch die Notenbanken von Südkorea, Israel oder der Tschechischen Republik halten Aktien, heißt es weiter. Die People's Bank of China hat noch keine Aktien, suche aber nach innovativeren Verwendungen ihrer Währungsreserven. Das prominenteste Beispiel in dieser Hinsicht sei die Schweizer Nationalbank, schreibt Hüfner. Ende 2016 wies deren Bilanz Aktienbestände im Wert von 129 Milliarden Schweizer Franken (aktuell rund 114 Milliarden Euro) aus. Die Bank hatte im Jahr 2005 erstmals Dividendenpapiere gekauft. Damals betrug deren Anteil an den Währungsreserven rund sechs Prozent. Inzwischen liegt der Anteil bei rund 20 Prozent. Die Notenbank besitzt weltweit Aktien einschließlich der Schwellenländer. Der Schwerpunkt ihrer Anlagen liegt bei amerikanischen Unternehmen. In der Schweiz selbst ist sie nicht investiert, erklärt Hüfner. Die Zentralbank sei dabei nicht nur stiller Finanzinvestor. Sie beteilige sich auch an den Abstimmungen in der Hauptversammlung, nehme aber nicht zur Strategie oder Geschäftsentwicklung Stellung. Sie äußere sich nur zu Fragen der Corporate Governance, heißt es.

Hüfner meint, dass die Aktienkäufe aufgrund der höheren Rentabilität sinnvoll erscheinen. Zudem seien die Risiken des Portefeuilles geringer, wenn es nicht nur in Anleihen und Gold, sondern auch in Beteiligungspapiere investiert werde. Zudem würden die Kurse steigen, wenn die Zentralbanken Aktien kaufe. Das komme Unternehmen und Anlegern zugute. Zudem erhöhe sich die Popularität der Aktie, was der Altersvorsorge helfen könne.

Andererseits kann es zu Zielkonflikten kommen, betont der Chefvolkswirt. Möglicherweise würde die Notenbanken die Zinsen länger als notwendig niedrig halten, um Verluste im Portfolio zu vermeiden. Zudem wären „Chinese Walls“ zwischen den Geldpolitikern und den Asset Managern zu etablieren, um Insidervorteile zu verhindern. Ferner werde die Funktionsfähigkeit der Märkte beeinträchtigt, wenn mehr Papiere von der Zentralbank gehalten und damit den Marktkräften entzogen werden. Der Staat bekäme durch Aktienbesitz stärkeren Einfluss auf die Wirtschaft.

Quelle: Hüfners Wochenkommentar, Assenagon Asset Management

Die Assenagon Asset Management ist ein auf die Steuerung von Kapitalmarktrisiken spezialisierter Asset Manager mit Sitz in Luxemburg und Zweigniederlassung in München. (TS1)

www.assenagon.com

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