Marktkommentar: Zentralbanken verunsichern die Finanzmärkte

Die US-Notenbank Federal Reserve hat mit einer Zinsanhebung im Dezember 2016 ihren Kurs der geldpolitischen Straffung fortgesetzt. „Getrieben wurde diese durch eine verbesserte Wachstumsdynamik, eine Arbeitslosenquote, bei der die Fed bereits von Vollbeschäftigung spricht, und die Aussicht auf zusätzliche fiskalische Stimuli durch die Regierung von Donald Trump“, erklärt Nikolaj Schmidt, Chief International Economist bei der Investmentgesellschaft T. Rowe Price. Obwohl der Zinsschritt erwartet worden sei, habe die Notenbank die Finanzmärkte dabei mit einer Beschleunigung ihrer Straffungspläne für 2017 überrascht.

Diese Beschleunigungspläne haben laut Schmidt zu einer Verkaufswelle am Anleihenmarkt geführt. Riskante Assets hätten seit der Zinserhöhung allerdings gut abgeschnitten. „Dies liegt vermutlich daran, dass die Fed die Zinsen in einem Umfeld starken Wachstums erhöht hat“, so Schmidt weiter. „Dies steht in scharfem Kontrast zu der Zinserhöhung im Dezember 2015, denn damals verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage gerade.“

Ebenfalls im Dezember habe die Europäische Zentralbank (EZB) verkündet, dass sie ab März das Volumen ihrer Asset-Ankäufe von aktuell 80 auf 60 Milliarden Euro pro Monat reduzieren werde. Allerdings werde die EZB die Reduzierung durch eine Verlängerung des Ankaufprogramms bis Ende 2017 ausgleichen. Die Gründe für diese Entscheidung sieht Schmidt einerseits in einer Verbesserung der Konjunkturdaten, andererseits aber auch in der mangelnden Verfügbarkeit von Anleihen, die den strikten Kriterien des Ankaufprogramms gerecht werden. „Wir rechnen damit, dass die Vertreter einer strafferen Geldpolitik unter den Mitgliedsländern der EZB, insbesondere Deutschland, weiterhin auf einen strikteren Kurs drängen“, erklärt Schmidt. „Allerdings dürfte Mario Draghi darauf verweisen, dass die Inflation unterhalb des Ziels der Notenbank liegt. Folglich dürfte sich am geldpolitischen Kurs bis zum Ende des Jahres wenig ändern.“

Bei den Finanzmärkten führt dies laut Schmidt zu Verwirrung in Kombination mit einem niedrigen Grad an Überzeugung. „Obwohl die Daten stärker sind als wir vermutet hätten, erwarten wir eine Abschwächung des globalen Wachstums. Kurzfristig würde dies den Druck auf das lange Ende der Zinskurse mindern. Vor dem Hintergrund eines etwas langsameren, aber nach wie vor zufriedenstellenden globalen Wachstums könnten sich riskante Anlagen weiterhin gut entwickeln, obwohl wir eingestehen, dass die Bewertungen allmählich anspruchsvoll werden. Im Einklang damit ist es wahrscheinlich, dass der US-Dollar etwas abwertet“, erklärt Schmidt. Allerdings gebe es eine Vielzahl von Risiken, die die Entwicklung beeinträchtigen könnten – etwa ein möglicher Konfrontationskurs von Donald Trump gegenüber China, eine unerwartet straffe Geldpolitik der Fed oder der politische Kalender in Europa. „Angesichts der anstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und möglicherweise auch Italien, könnten Anzeichen für den Sieg eines populistischen Politikers Fragen zur Zukunft des Euro aufwerfen“, so Schmidt.

Quelle: Marktkommentar T. Rowe Price

T. Rowe Price ist eine globale Investmentgesellschaft mit 702,5 Milliarden Euro Assets under Management. Das 1937 von Thomas Rowe Price jr. gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Baltimore (USA) und ist mit eigenen Büros in den USA und Kanada, EMEA und Asien präsent. (JF1)

www.troweprice.com

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