Marktstudie: Höchste Bautätigkeit in Wien seit sechs Jahren
Die Beratungsunternehmen Bulwiengesa und Standort + Markt haben eine Studie zu Neubauprojekten, Eigentums- und Vorsorgewohnungen in Wien vorgelegt. Demnach wird 2018 die höchste Bauintensität seit der ersten Studie vor sechs Jahren im Eigentums- und Vorsorgewohnungssegment dokumentiert. Doch das Angebot sei weiterhin zu gering. In der Folge führte die hohe Nachfrage zu einem Anstieg des durchschnittlichen Kaufpreises für eine Neubauwohnung auf rund 5.320 Euro pro Quadratmeter.
In der Studie („Neubau-Projekte Eigentums- und Vorsorgewohnungen in Wien 2018“) werden insgesamt 23.886 Wohnungen in 446 Neubauprojekten im freifinanzierten Eigentums- und Vorsorgewohnungssegment gezählt. Dabei wurden die Wohnprojekte nach vier vertrieblichen Entwicklungsstadien kategorisiert: Planungsphase, Bauvorbereitung, in Bau sowie fertiggestellt. Die Bauvorhaben müssen zehn Wohneinheiten und mehr aufweisen, um dokumentiert zu werden. Diese werden ausschließlich oder in Teilen als Eigentums- oder Vorsorgewohnungen zwischen Juni 2017 bis Ende 2022 errichtet. Besonders intensiv werde in den Außenbezirken Donaustadt, Liesing, Favoriten und Floridsdorf gebaut.
„Aufgrund der großzügigen Flächenreserven sowie der vergleichsweise günstigen Grundstückspreise werden in den Außenbezirken besonders viele Neubauvorhaben realisiert. Zudem profitieren diese Bezirke durch ihre ruhige Lage am Stadtrand, die kontinuierliche Aufwertung als Wohnlage sowie eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur mit guten Verbindungen in die innerstädtischen Lagen“, erklärt Roman Schwarzenecker, der die Untersuchung bei Standort + Markt leitet. „Wir gehen davon aus, dass sich der Wettbewerb zwischen den Bauträgern um die attraktiven verfügbaren Grundstücke in den Außenbezirken noch deutlich verschärfen wird.“
Der rechnerische Durchschnittskaufpreis der ausgewerteten Informationen beträgt in Wien 5.320 Euro pro Quadratmeter, dies entspricht einem Anstieg von rund neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Thomas Voßkamp, Vorstand bei Bulwiengesa: „Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums, einer zunehmenden Zahl an Single-Haushalten sowie der guten ökonomischen Rahmenbedingungen ist die Nachfrage nach Wohnraum in Wien ungebrochen hoch. Das lässt natürlich auch die Preise weiter steigen. Zudem wird weiterhin nicht bedarfsdeckend gebaut.“
Die höchsten Durchschnittspreise werden in den bevorzugten Wohnlagen Innere Stadt, Alsergrund, Neubau, Josefstadt und Döbling aufgerufen. Dagegen werden die niedrigsten Durchschnittspreise weiterhin in den ehemals stark von der Industrie geprägten und momentan in einem Transformations- und Aufwertungsprozess befindlichen Bezirken Simmering, Liesing, Donaustadt, Rudolfsheim-Fünfhaus und Floridsdorf erzielt.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von Bulwiengesau und Standort + Markt
Die Bulwiengesa AG ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in den Themenfeldern Immobilien sowie Standort- und Regionalanalyse. Es beschäftigt 80 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main.
Die Standort + Markt Beratungsgesellschaft m.b.H. wurde 1973 gegründet und ist ein unabhängiges Beratungsunternehmen mit Spezialisierung auf Standortfragen gewerblicher Immobilien. Das Unternehmen mit Sitz im österreichischen Baden ist in über 15 europäischen Ländern aktiv. (mb1)