Mehrheit der deutschen Verbraucher fordert nachhaltige Versicherungsprodukte
Guidewire, Anbieter digitaler Lösungen für Schaden- und Unfallversicherer, hat seine jährliche europäische Studie zu den Erwartungen der Versicherungsnehmer an die Assekuranzen und deren Leistungen veröffentlicht. Befragt wurden mehr als 4.000 Verbraucher in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien. Im Fokus der Versicherungsnehmer steht der Wunsch nach nachhaltigen Policen und einem stärkeren Engagement der Versicherer in punkto Klimaschutz. Was ihr Image anbelangt, konnten die Versicherer im Vergleich zum Vorjahr etwas aufholen. Die Besorgnis der Verbraucher über die Inflation ist gestiegen, die Bereitschaft zu Einsparungen beim Versicherungsschutz konstant geblieben.
Zwei Drittel der deutschen Verbraucher würden sich laut Umfrage für ein nachhaltiges Versicherungsprodukt entscheiden, selbst bei höheren Prämien. Diese Haltung sinkt jedoch mit zunehmendem Alter der Befragten kontinuierlich. Drei Viertel der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren (78 Prozent) würden sich voraussichtlich für ein nachhaltiges Produkt entscheiden, bei den über 55-Jährigen sind es noch knapp die Hälfte (55 Prozent).
Das Interesse an Nachhaltigkeit korreliert mit dem Anspruch der Verbraucher an die Versicherer, sich stärker für den Klimaschutz zu engagieren. Etwa ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) ist der Meinung, dass Versicherer ihre Position nutzen sollten, um Einfluss auf Unternehmen auszuüben, die viele Ressourcen verbrauchen – dies sind fünf Prozent mehr als bei der Vorjahresumfrage. Jeweils ein Drittel der deutschen Verbraucher wünscht sich Versicherungsprodukte, die nachhaltiges Verhalten fördern und ist der Meinung, dass die Versicherer ihre Gewinne in Nachhaltigkeit investieren sollten.
Jeder dritte Brite (34 Prozent) ist der Meinung, dass es nicht die Aufgabe der Versicherer sei, den Klimawandel zu bekämpfen; in Deutschland und Frankreich sind 16 Prozent dieser Ansicht, in Spanien nur jeder Zehnte (elf Prozent). Rund einer von fünf Befragten aller Länder ist der Meinung, Versicherer sollten aufhören, Projekte mit fossilen Brennstoffen zu versichern.
Im Vergleich zur Studie im vergangenen Jahr hat sich das Image der Assekuranzen positiv entwickelt. Ein Drittel der befragten Deutschen (37 Prozent) schätzt die Produkte ihrer Versicherer und ist der Ansicht, dass ihre Anforderungen verstanden werden – 2022 war es nur jeder Fünfte. Im Vergleich dazu sind nur 26 Prozent der Spanier, 25 Prozent der Franzosen und 18 Prozent der Briten der Ansicht, dass ihre Versicherer sie verstehen.
„Die Forderung der Verbraucher nach nachhaltigen Versicherungsprodukten wird lauter – dies macht unsere diesjährige Studie deutlich“, so René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software. „Die Versicherer sollten gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten rechtzeitig auf Kundenwünsche reagieren, nicht zuletzt, weil sich hier auch Umsatzpotenzial erschließen lässt. Es ist erfreulich, dass das Image der Versicherer sich zum Positiven entwickelt hat. Dieses Vertrauen sollten die Assekuranzen nutzen, um sich als Partner ihrer Kunden zu etablieren und ihnen Sicherheit zu vermitteln.“ (DFPA/JF1)
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