Merck Finck "Blitzlicht": "Bundestagswahl: Unsicherer Ausgang - Folgen für die Börsen"
Während Deutschland auf die Bundestagswahl am 26. September 2021 zusteuert, hat der DAX seit Mitte Juli spürbar schlechter abgeschnitten als etwa der Euro Stoxx 50. Auch wenn dies nicht unbedingt mit den auf Basis von Umfragen in diesem Zeitraum stattgefundenen Auf- und Überholmanöver der SPD gegenüber CDU/CSU zu tun haben muss, fällt der Performance-Unterschied ins Auge, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“.
Angesichts der aktuellen Umfrageergebnisse und der Fakten halten Greil und sein Team – Stand heute – eine Drei-Parteien-Koalition, bestehend aus Vertretern der vier Parteien SPD, Union, Grüne und FDP, für am wahrscheinlichsten. „In diesem Szenario erwarten wir insgesamt lediglich überschaubare Reaktionen an den Finanzmärkten“, so Greil.
Hingegen werde von einigen Seiten das Szenario einer rot-rot-grünen Regierung eher kritisch beurteilt. Diese Konstellation sei aus Sicht des Experten jedoch eher unwahrscheinlich, könne aber auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Da es bei entscheidenden Positionen von „Die Linke“ unter anderem fundamentale Unterschiede zu den oben genannten Parteien gibt, wie etwa einem Austritt aus der NATO, ihren Vermögenssteuerplänen oder einem weitreichenden Abschied von der „Schwarzen Null“, sei eine Durchsetzung vieler Bestandteile als unwahrscheinlich einzuschätzen.
„Für die Börsen könnte die Bundestagswahl neben branchenspezifischen Einflüssen – etwa hinsichtlich zusätzlicher klimarelevanter Investitionsinitiativen besonders im Falle einer Regierungsbeteiligung der Grünen – vorerst primär eine Phase der Unsicherheit bedeuten. Je nach Wahlausgang dürften die dann anstehenden Koalitionsverhandlungen herausfordernd werden und sich die Gespräche in die Länge ziehen. Dabei sollte den Märkten allerdings zugutekommen, dass sich die deutsche Wirtschaft weiter auf Erholungskurs befindet“, so Greil abschließend. (DFPA/JF1)
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.