Merck Finck "Blitzlicht": "Unternehmensstimmung bleibt vorerst optimistisch"
Wie geht es weiter mit der europäischen Wirtschaft? Die jüngsten Zahlen zum europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) signalisieren Optimismus. Sie fielen besser aus als angenommen, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen „Blitzlicht“. Anstelle der allgemein erwarteten Abschwächung weisen die Zahlen nach oben. Allerdings sei Vorsicht geboten. Denn die Schnellumfrage hatte noch vor der jüngsten Verschärfung der Coronalage stattgefunden.
Aus Sich von Greil sei festzuhalten, dass trotz anhaltender Lieferunterbrechungen und wieder verschärfter Covid-Risiken die Einkaufsmanager der Eurozone im November nicht nur optimistisch blieben, sondern sogar optimistischer wurden. Das sei laut Greil insofern bemerkenswert, weil noch im Oktober Befürchtungen über eine Konjunkturabschwächung die Runde gemacht hatten. Insbesondere Frankreichs Einkaufsmanagerindizes (PMI) fielen nun aber deutlich besser aus als erwartet, vor allem im Dienstleistungssektor. In Deutschland hingegen, wo die Impfquote vergleichsweise gering ist, verbesserten sich die PMI-Zahlen nur im Dienstleistungsbereich etwas.
„Insgesamt bestätigen die November-Flash-PMIs, dass die Wirtschaft auf dem Weg zu weiterem Wachstum ist. Motor ist vor allem die derzeit besonders hohe Nachfrage der Verbraucher, die immer noch auf in der Coronazeit aufgestauten Zusatzersparnissen sitzen und nicht zuletzt mit Blick auf Weihnachten Nachholbedarf haben dürften. In einigen Ländern mit besonders kritischer Corona-Entwicklung könnten Konsum und Weihnachtsgeschäft aber unter neuen Restriktionen leiden und damit an Wachstumswirkung verlieren. Der Blick auf die endgültigen PMI-Umfrageergebnisse, die am 3. Dezember veröffentlicht werden, wird mehr Klarheit bringen.
Vor diesem Hintergrund sind auch die heutigen Zahlen zum Ifo-Geschäftsklima mit einer gewissen Vorsicht zu bewerten. Denn auch in ihnen wird sich die aktuelle Verschärfung der Coronalage noch nicht komplett widerspiegeln“, schreibt Greil abschließend. (DFPA/JF1)
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.