Merck Finck: "Rezession in den USA - dank China aber nicht weltweit"
Anfang Mai 2023 wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) aller Voraussicht nach den US-Leitzins weiter erhöhen, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. Laut dem Experten werde eine Rezession in den USA immer wahrscheinlicher.
Greil verweist auf die im Zuge der anhaltend restriktiven Geldpolitik zunehmend beschleunigte Eintrübung wichtiger Konjunkturbarometer wie den ISM-Befragungen amerikanischer Unternehmen. „Die Fed wird wohl am 3. Mai den Gipfel ihres Leitzinszyklus bei einer Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent besiegeln. Da die wahrscheinliche US-Rezession im weiteren Jahresverlauf milde ausfallen dürfte, rechnen wir angesichts der auch in Amerika vorerst weiter zu hohen Inflation noch mit keinen ersten Leitzinssenkungen in diesem Jahr. Trotz des flauen Konjunkturtrends in den USA und auch in Europa dürfte die Weltwirtschaft dank der erstarkenden chinesischen sowie der gesamten asiatischen Wirtschaft um eine Rezession herumkommen“, so der Chefstratege von Merck Finck.
Kommende Woche dürften mehrere teils regionale US-Einkaufsmanagerindizes die Malaise der US-Wirtschaft bestätigen. Am Freitag (21. April) werden zudem die vorläufigen April-Einkaufsmanagerindizes für Europa inklusive Deutschlands sowie für Japan veröffentlicht. In Deutschland stehen darüber hinaus am Dienstag (18. April) die ZEW-Konjunkturerwartungen auf der Agenda.
Für die Eurozone insgesamt richtet sich der Fokus zudem auf die finalen März-Inflationszahlen am Mittwoch (19. April), nachdem tags zuvor bereits die Außenhandelsbilanz für Februar kommt. Am Donnerstag (20. April) folgt noch das Verbrauchervertrauen für den April. Und während in Großbritannien am Dienstag der Arbeitsmarktbericht (für Februar), am Mittwoch Inflationsdaten (für März) sowie am Donnerstag das GfK-Verbrauchervertrauen (für April) auf der Agenda stehen, rückt in Asien am Dienstagmorgen China ins Zentrum des Interesses: Dort werden dann neben dem Bruttoinlandsprodukt für das Startquartal 2023 Industrie- und Einzelhandelszahlen für den März publiziert. (DFPA/JF1)
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