Merck Finck "Wochenausblick": "Anhaltende Einschränkungsmaßnahmen belasten Stimmungsdaten"
Der 3. Mai 2020 in Deutschland, der 11. Mai 2020 in Frankreich – vielerorts werden in diesen Tagen Verlängerungen des Großteils der „Lockdown“-Maßnahmen mit ersten, zaghaften Lockerungsschritten beschlossen, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. „Die Verlängerung der meisten virusbedingten Einschränkungen ermöglichen nur eine sehr langsame Rückkehr zu mehr wirtschaftlicher Aktivität“, so Greil. Er rechnet daher mit keiner so klaren V-förmigen Erholung der europäischen Einkaufsmanagerstimmung wie in China.
„Solange viele Firmen geschlossen oder nur stark eingeschränkt tätig bleiben, wird sich weder das Sentiment der meisten Unternehmen noch der Verbraucher ähnlich schnell wie in China erholen. Daher rechne ich damit, dass die anhaltenden Einschränkungsmaßnahmen anstehende Daten wie das Ifo-Geschäftsklima, die Einkaufsmanagerindizes oder auch zur Verbraucherstimmung weiterhin stark belasten – die Rückkehr zur Normalität wird ein langwieriger Prozess“, so Greil.
Kommende Woche stehen mit den vorläufigen April-Einkaufsmanagerindizes am 23. April und tags darauf dem Ifo-Geschäftsklima Schlüsselindikatoren für die Unternehmensstimmung auf der Agenda. Zuvor werden am 21. April die ZEW-Konjunkturerwartungen der Finanzexperten sowie am 22. April das Verbrauchervertrauen in der Eurozone veröffentlicht. In Großbritannien steht am 24. April ebenfalls das Verbrauchervertrauen im April an, darüber hinaus Arbeitsmarkt- und Inflationszahlen.
Wie in Europa werden die vorläufigen „PMI“-Einkaufsmanagerindizes auch in den USA am 23. April veröffentlicht. Zudem gibt es kommende Woche eine Reihe von US-Immobilienmarktdaten, am 23. April die derzeit besonders stark beachteten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 18. April sowie am 24. April Auftragseingangszahlen für langlebige Wirtschaftsgüter sowie das finale Michigan-Verbrauchervertrauen für den laufenden Monat. In Asien sind Japans Handelsbilanz am 20. April sowie Inflationszahlen am 24. April – beides für März – die Highlights. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.