Merck Finck "Wochenausblick": "Die EZB-Politik wird noch lange hochexpansiv bleiben"
Nach Bekanntgabe der Ergebnisse ihrer Strategieüberprüfung richten sich nächste Woche alle Blicke auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 22. Juni 2021, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. „Die EZB wird erklären müssen, was das neue, symmetrische Zwei-Prozent-Inflationsziel bei zusätzlicher Berücksichtigung der Preistrends von Eigenheimen für ihr Handeln aktuell bedeutet“, sagt Greil.
Aus Sicht des Chefstrategen hat „sich die EZB damit für die in den nächsten Monaten wohl deutlich über zwei Prozent liegende Inflation frühzeitig mehr Argumentationsspielraum zur Verteidigung ihrer extrem expansiven Politik geschaffen“. Greil weiter: „Die EZB sollte auch konkreter werden, was ihre Einbeziehung von Überlegungen zum Klimawandel in ihre Geldpolitik ab sofort bedeutet.“
An der Konjunkturfront dürften kommende Woche die Einkaufsmanagerindizes für Juli am 23. Juli am meisten Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In Deutschland stehen zudem am 20. Juli die Produzentenpreise für Juni und in der Eurozone das Verbrauchervertrauen für Juli auf der Agenda, das am 23. Juli noch für Großbritannien folgt. Am selben Tag werden dort noch die Einzelhandelsumsätze für den Juni publiziert.
In den USA stehen jenseits der Einkaufsmanagerindizes vor allem Daten zum Häusermarkt auf der Agenda: Nach dem „NAHB“-Hauspreisindex am 19. Juli kommen am 20. Juli die jüngsten Zahlen zu Baubeginnen und -genehmigungen, bevor am 22. Juli noch die Daten für Bestandsobjekte folgen. Ebenfalls am 22. Juli kommt der Sammelindikator für Frühindikatoren des Monats Juni. Und während in China keine Schlüsseldaten anstehen, wird Japan wenige Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele die Inflationsdaten sowie die Handelsbilanz für Juni vorlegen. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.