Merck Finck "Wochenausblick": "Die Woche der Wahrheit"
Kommende Woche werden nicht nur die Top-Notenbanken die Karten auf den Tisch legen, auch einige Datenlieferanten werden dies tun, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“.
„Die Sitzungen von EZB und Fed werden neben weiteren Leitzinserhöhungen Indikationen für den wohl bald erreichten Zinsgipfel bringen und die zahlreichen Makrodaten die Rezessionssorgen wohl vor allem in den USA erhöhen“, schreibt Greil und führt aus „Während die EZB ihre Leitzinsen noch mindestens einmal um 50 Basispunkte anheben sollte, könnte die Fed angesichts des in den USA bereits weiter fortgeschrittenen Inflationsrückgangs und der zunehmenden Konjunkturabschwächung ihr Tempo langsam verringern.“ Greil: „In Deutschland wie auch in der Eurozone insgesamt ist bei den Inflationsdaten nächste Woche noch mit keiner weiteren signifikanten Entspannung zu rechnen.“
Kommende Woche schwappt abgesehen von den Top-Notenbanksitzungen ein ganzes Bündel richtungsweisender Konjunkturdaten über die Märkte: Für Deutschland und die Eurozone sind das an vorderster Front die Bruttoinlandsprodukte für das Schlussquartal 2022 (Montag/Dienstag) sowie die vorläufigen Inflationszahlen für den Januar (Dienstag/Mittwoch). Dazu kommen am Montag das Wirtschaftsvertrauen für den gesamten Euroraum, tags darauf deutsche Einzelhandelsumsätze, am Mittwoch der Arbeitsmarktbericht für die Eurozone, am Donnerstag die deutsche Handelsbilanz sowie am Freitag die Produzentenpreise wiederum für den ganzen Euroraum.
Nicht minder wichtig für die Finanzmärkte sei der bevorstehende US-Datenkranz, der laut Greil die rezessiven amerikanischen Tendenzen im ersten Halbjahr unterstreichen dürfte: Dem Verbrauchervertrauen für Januar (Dienstag) folgen die „ISM“-Einkaufsmanagerberichte (Mittwoch/Freitag) sowie am Donnerstag die Auftragseingangszahlen für den Dezember, bevor der Arbeitsmarktbericht für den laufenden Monat die Datenwoche abschließt. Und in China rollt ab Dienstag die Welle der Januar-Einkaufsmanagerindizes an. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist und ein Kundenvermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro verwaltet.