Merck Finck "Wochenausblick": "Milde Rezession - Erst im Euroraum, dann in den USA"
Während die Eurozone in erster Linie dank wieder niedrigerer Energiekosten, Fiskalpaketen und auch der Entspannung der Lieferketten wohl nur eine milde Winterrezession erlebt, steuern die USA im ersten Halbjahr auf eine Rezession zu, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. Laut dem Experten deuten darauf die aktuellen Konjunkturdaten hin.
Greil: „Eine US-Rezession dürfte aber ebenfalls, schon dank dem immer noch starken Arbeitsmarkt, milde ausfallen. Das bislang klarste Anzeichen, dass es dazu kommt, ist der signifikante Einbruch des ‚ISM‘-Index für das in Amerika so wichtige Dienstleistungsumfeld – er zeigt klar, dass die radikalen Fed-Leitzinserhöhungen nach dem US-Häusermarkt jetzt auch in der breiten Wirtschaft angekommen sind.“
Kommende Woche stehen, abgesehen von der anrollenden Berichtssaison an der Wall Street, die wichtigsten US-Daten am Mittwoch (18. Januar 2023) auf der Agenda. Dann werden für den Dezember die Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion sowie die Produzentenpreise publiziert. Am Abend folgt dann der Fed-Konjunkturbericht „Beige Book“.
In Deutschland wird der Fokus am Dienstag (17. Januar) auf den ZEW-Konjunkturerwartungen der Finanzexperten und den finalen Dezember-Inflationsdaten liegen. Am Mittwoch (18. Januar) folgen die entsprechenden Preisdaten für den gesamten Euroraum – und auch in Großbritannien werden am Mittwoch Inflationszahlen für diesen Monat vorgelegt. Dort folgen am Freitag (20. Januar) noch das britische Konsumklima und Einzelhandelsumsätze.
Moderat dürften in China am Dienstag (16. Januar) die Daten zum Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022 sowie jene zum Einzelhandel und zur Industrie ausfallen, wie am 13. Januar bereits die schwachen Handelsdaten andeuten. Und auch eine wichtige Notenbank tagt nächste Woche am Mittwoch: die Bank of Japan, zwei Tage bevor im Land der aufgehenden Sonne die Inflationszahlen für Dezember veröffentlicht werden. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist und ein Kundenvermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro verwaltet.